Bassersdorf

«Es kann leider nicht immer alles perfekt sein»

Im Interview mit dem Dorfblitz blickt Roland Wittmann, Geschäftsführer der bxa, auf die Badi-Saison zurück.

Roland Wittman, bxa- Geschäftsführer, blickt auf eine tolle Badi-Saison zurück. (tj)
Ein Teil des Teams, das im Freibad Hasenbühl diesen Sommer täglich für die Gäste im Einsatz stand. (tj)

Roland Wittmann, die Badi-Saison 2023 ist Mitte September zu Ende gegangen. Was sind die bleibenden Eindrücke, welche diese Saison bei Ihnen hinterlassen haben?
Zusammen mit dem ganzen Badi-Team schaue ich auf eine tolle Sommerzeit zurück. Die Saison war ursprünglich bis am Sonntag, 10. September, angesetzt und konnte aufgrund des anhaltend schönen Wetters um eine paar Tage verlängert werden. Das freute das Badi-Team natürlich genauso wie unsere Gäste. Es war aus unserer Sicht eine gute Badesaison. Die Gäste haben die Badi genossen. Sie hatten aktiv Spass oder konnten sich ausgiebig abkühlen und erholen.

Können Sie bereits etwas zu den Besucherzahlen 2023 sagen?
Der letzte Stand Mitte September lag bei knapp 47 000 Eintritten. Das sind gut 2500 Besucher und Besucherinnen mehr als im vergangenen Jahr.

Die Besucherzahlen sind also leicht gestiegen?
Ja. Insbesondere beim «Frühschwimmen», das jeweils am Mittwoch angeboten wurde, konnten wir gegenüber dem letzten Jahr mehr Gäste begrüssen. Natürlich hoffen wir, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Woran liegt es, dass das Frühschwimmen dieses Jahr mehr genutzt wurde?
Das ist schwer zu sagen. Es gab zahlreiche Gäste, die regelmässig frühmorgens in die Badi gekommen sind. Ich kann mir vorstellen, dass ein Sprung ins morgendliche Freibadwasser nach einer warmen Nacht für einige «neuen» Besucher eine wohltuende Erfrischung gewesen sein könnte. Und warme Nächte gab es diesen Sommer bekanntlich häufig.

«Wir hatten gut 2500 Besucherinnen und Besucher mehr als im vergangenen Jahr»

Roland Wittmann, Geschäftsführer Bxa

Gibt es ein generell zu beobachtendes Muster, wann welche Gäste in die Bassersdorfer Badi kommen?
Bei den Tageszeiten ist kein Muster festzustellen. Wir stellen jedoch fest, dass insbesondere an den Wochenenden oft ganze Familien, teilweise auch mit Verwandten und Freunden, unserer Badi einen Besuch abgestattet hatten. Sie alle haben dann meist auch gleich den ganzen Tag bei uns verbracht.

Welche Entwicklung sehen Sie generell in Bezug auf den Besuch der Badi heute und vor fünf oder zehn Jahren?
Die saisonalen Besucherzahlen eines Freibades sind immer stark vom Wetter abhängig und schwanken dementsprechend enorm. Bedingt durch immer heissere Sommer sowie dem allgemeinen Bevölkerungswachstum kann in der Tat eine jährliche, leichte Steigerung festgestellt werden. Gedämpft werden könnte dieser Anstieg möglicherweise dadurch, dass immer mehr Veranstaltungen an den Wochenenden angeboten werden. Sie stehen in direkter Konkurrenz zu unserem Freibadangebot.

Was schätzen die Badibesucher im «Hasenbühl» besonders?
Die Badi, die bekanntlich praktisch mitten in Bassersdorf auf einem kleinen Hügel «thront», bietet alles, was ein Freibad braucht. Es gibt Vergnügungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Rutschbahn und Sprungbecken. Zudem wird das 50-Meter-Becken zum «Längenschwimmen» sehr geschätzt. Aber auch für erholsame Momente bietet das Freibad einiges. So zum Beispiel die idyllische Liegewiese mit Schatten spendenden Bäumen oder der Verpflegungskiosk.

Was war «des Bademeisters Höhepunkt» dieses Jahr?
Unser Freibad beschäftigt mehrere Bademeister. Von daher ist es schwierig, von einem einzigen Höhepunkt einer einzelnen Person zu sprechen. Übereinstimmend berichten die engagierten Mitarbeiter aber dann von einem Höhepunkt, wenn die Badi stark besucht war. Insbesondere an Sonntagen war der Besucherandrang gross und die Stimmung sehr oft super.

Aber es gab diese Saison leider auch einen Tiefpunkt…
In der Tat. Leider mussten wir dieses Jahr einen schweren Unfall beklagen. Zwar erfolgte das Unglück nicht im Wasser, aber dennoch auf der Anlage des Freibades. Ein Mann zog sich beim Trampolin schwere Verletzungen zu. Soweit ich weiss, geht es ihm heute aber den Umständen entsprechend besser.

«Einige Kritikpunkte sind teilweise berechtigt»

Roland Wittmann, Geschäftsführer Bxa

In Sozialen Medien wurde die Qualität und das Angebot der Verpflegung moniert. Wie sind Sie und das Team mit dieser Kritik umgegangen?
Natürlich habe wir die Kommentare und Einträge auf Facebook, im Internet oder in anderen Medien mitbekommen. Eine Badi-Saison ist, gerade für den Kioskbetrieb, eine sehr hohe Belastung und Herausforderung. Da kann leider nicht immer alles perfekt funktionieren. Wir müssen aber auch ehrlich mit uns selbst sein: Einige Kritikpunkte sind teilweise berechtigt. Man muss sehen, dass die Mitarbeitenden gerade zu Stosszeiten grossen Stress bewältigen müssen, der sie immer wieder ans eigene Limit bringt. Abschliessend musste das ganze Team lernen, mit dieser Kritik zu leben und umzugehen. Leider hört man die zufriedenen Gäste weniger. Doch gerade sie stellen die überwiegende Mehrheit der Besucher dar.

Wie funktioniert in einer Badi die Personalplanung?
Wenn es regnet, gibt es insbesondere für den Kioskbetrieb keine Arbeit. Sobald aber die Sonne zum Vorschein kommt, ist das Arbeitsvolumen oftmals kaum zu bewältigen. Neben dem dauerbeschäftigten Kernteam braucht es daher immer ein paar flexible Aushilfen, die an schönen Tagen den Betrieb tatkräftig unterstützen. Dies ist insbesondere an Mittwochnachmittagen oder an Wochenenden der Fall.

«Eine Komplettsanierung des Freibades ist in Planung»

Roland Wittmann, Geschäftsführer Bxa

Was wird in der nächsten Badi-Saison 2024 alles neu?
Im Bereich Wasseraufbereitung werden wir einen grösseren Service an der Chloranlage vornehmen. Dies geschieht nach Saisonende und während den Wintermonaten. Die Anlage ist grundsätzlich gut im Schuss, aber dennoch in die Jahre gekommen. Eine Komplettsanierung des Freibades ist in Planung.

Was bedeutet das genau?
Dazu können wir uns heute noch nicht äussern. Das Freibad ist Teil der umfangreichen Investitionsplanung der Gemeinde Bassersdorf.

Wünschen sich die Gäste spezifisch etwas Neues?
Es gibt ab und zu Einzelwünsche, die an uns herangetragen werden. So zum Beispiel die Nachfrage nach mehr Sonnenliegen. Es muss jedoch immer abgewogen werden, ob die Erfüllung solcher Wünsche auch Sinn macht. Ein Freibad kann sich nicht auf Maximaltage im Frühling oder im Sommer ausrichten. In der bevorstehenden Sanierungsplanung werden sicherlich alle Möglichkeiten von Neuerungen geprüft, die das Budget und die Platzverhältnisse zulassen.

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