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Geologische Untersuchungen für Brüttenertunnel

Beim Untereigenweg im Gebiet Geissloo in Bassersdorf sind bis Ende Februar geologische Sondierbohrungen im Gang. Die SBB unternehmen dort weitere Abklärungen zur Beschaffenheit des Untergrundes für den Bau des Brüttenertunnels.

Spezialmaschinen für horizontale Sondierbohrungen und für die Bohrspülung kommen zum Einsatz. (rh)
Solche Bohrköpfe werden an der Spitze der Rohre befestigt und im Untergrund vorgetrieben. (rh)

Bereits 2018 und 2022 wurden im Bereich des Bahnhofs, des späteren Tunneleingangs und des einstigen Streckenverlaufes so genannte vertikale Sondierbohrungen durchgeführt. Dies, um punktuell ein genaueres Bild von den Erd- und Gesteinsschichten im einstigen Streckenverlauf zu erhalten.

Basierend auf diesen Erkenntnissen will man nun noch genauer wissen, in welchen Bereichen beim späteren Tunneleingang mit besonderem Untergrund gerechnet werden muss und dementsprechende Massnahmen beim Tunnelbau nötig werden. Zudem hat dies konkret Auswirkungen auf die Grösse der Rodungen des Waldbestandes, auf die Schutzvorkehrungen für das dortige Grundwasser der Wasserversorgung Lattenbuck und am Ende auf die Baukosten, erklärt Luca Borio, Projektleiter Tunnelbau der SBB im Grossprojekt MehrSpur Zürich–Winterthur.

«Mit diesen Erkenntnissen können geologische Unsicherheiten minimiert und die Planungssicherheit erhöht werden»

Simon Roth, Geologe

Seit Anfang Jahr ist man nun daran, witterungsbedingt unter einem grossen Festzelt, mit Spezialmaschinen zwei parallel verlaufende horizontale Bohrungen im vertikalen Abstand von 15 Metern auf einer Länge von 670 Metern vom künftigen Tunnelportal Bassersdorf bis zur Abzweigung Mühlberg durchzuführen. Dabei wird ein Bohrkopf, an dem sechs Meter lange Stangen befestigt sind, in die Gesteinsschichten hineingetrieben. So entsteht eine Röhre von 25 Zentimeter Durchmesser, welche mit einer Kunststoffröhre ausgekleidet wird. Durch die obere Röhre wird in einem weiteren Schritt ein Messgerät durchgeführt, das Schallwellen aussendet, die in der zweiten Röhre von den dort installierten Geophonen aufgefangen werden, erklärt Simon Roth, Projektgeologe der Firma Jäckli Geologie, welche diese geologischen Abklärungen durchführt.

Detailliertes Bild

Die Auswertung erlaubt dann, im fünfzehn Meter breiten Bereich zwischen den beiden horizontalen Röhren ein detailliertes Bild der geologischen Schichten in diesem Gebiet zu erhalten. Es zeigt, wo Sand und Kies vorhanden sind und wo der Fels beginnt. «Mit diesen Erkenntnissen können geologische Unsicherheiten minimiert und die Planungssicherheit für die spätere Ausschreibung der Projektarbeiten erhöht werden», sagt Geologe Roth dazu.
Die Arbeiten werden noch bis Ende Februar dauern, dann wird die Installation abgebaut und der heutige Zustand wiederhergestellt

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