Gereinigtes Wasser ist keine Selbstverständlichkeit
Zum 50-jährigen Jubiläum boten die Verantwortlichen der Abwasserreinigungsanlage Eich Bassersdorf (ARA) informative Führungen. Viele Interessierte nahmen die Möglichkeit wahr, sich darüber zu informieren.
Seit mehr als 50 Jahren reinigt die ARA Eich in Bassersdorf das Abwasser für die Bevölkerung. Zum Jubiläum fanden Ende September informative Führungen statt, um sich ein Bild von jener Anlage zu machen, welche dann zum Einsatz kommt, nachdem das gebrauchte Wasser im eigenen Haushalt via Abfluss oder im Toilettenschlund verschwindet. Diese Chance nahmen auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wahr trotz des schlechten Wetters. Von den anwesenden Fachpersonen konnte gelernt und erfragt werden, wie das gebrauchte Wasser gereinigt und dem Ökosystem zurückgeführt wird.
Die Führung unter der Leitung des Betriebsleiters und Klärwerkmeisters Patrick Sonderegger, konnte pünktlich beginnen. Nach einer kurzen Begrüssung machte sich die Gruppe auf, die insgesamt sechs Stationen der Abwasserreinigung auf dem Areal zu begutachten. Jeder entsprechende Vorgang konnte besichtigt werden, wobei fachkundige Mitarbeitende der ARA Eich die teilweise komplexen Vorgänge des (Ab-) Wasserlaufs jederzeit allgemeinverständlich erklärten. So wurden in der Reihenfolge der Zulauf (Mechanische Reinigung), die Nachklärung (Biologische Reinigung), die Betriebsräume, die Energienutzung und -Verwertung, die Schlammbehandlung und -abgabe sowie die Elimination von Mikroverunreinigung haut- und teilweise geruchsnah besucht.
Geschichte der ARA Eich
Die im Jahr 1973 realisierte und in den Jahren 1993 und 1996 umfassend ausgebaute Anlage gehört zu den wichtigsten Institutionen der Gemeinde Bassersdorf. Mittlerweile sind über 21000 Einwohner von Bassersdorf, Nürensdorf, Birchwil, Oberwil, Lindau sowie Tagelswangen an die ARA Eich angeschlossen. Die gesamte, gereinigte Abwassermenge beläuft sich auf gut 2,7 Millionen Kubikmeter. Die Länge der Abwasserkanäle im vorgenannten Zweckverbandgebiet umfasst zirka 50 Kilometer. Durch diese unterirdisch verlaufenden Kanäle wird auch viel transportiert, was eigentlich nicht auf Knopfdruck über die WC-Spülung entsorgt werden sollte. So landet pro Jahr mehr als 102 Tonnen Rechengut-Material wie Feststoffe, Textilien, Windeln, Wattestäbchen, Speisereste oder Verpackungen im Fein- oder Grobrechen der Anlage.
Ein Wunsch für die Zukunft
Der informative Rundgang fand im Kontrollraum der Anlage sein Ende. Hier erläuterte der äusserst fachkundige und um keine Antwort verlegene Werkmeister Sonderegger die Überwachungsfunktionen auf den beiden grossen Monitoren, welche (wie in der heutigen Zeit üblich) auch bequem aus dem «Homeoffice» abgerufen werden können.
Zum Abschluss appelliert Patrick Sonderegger noch einmal an alle Anwesenden darauf zu achten, was zukünftig insbesondere via Toilette nicht «entsorgt» werden sollte. Feuchttücher sind der ARA Eich dabei ein besonders grosser Dorn im Auge. So könne jeder Nutzende problemlos zu einer funktionierenden Abwasserreinigung beitragen.