Länger leben dank mehr Denken
Unter dem Titel «Mehr Schwung ins Oberstübchen» lieferte ein Vortrag im Zentrumsbau Rezepte, wie man das Gehirn auf Trab hält – und dadurch tendenziell länger lebt.
Auch im Alter neue Sprachen lernen – das geht. «Das Einzige, das sich im Alter ändert, ist, dass unser Hirn etwas langsamer arbeitet», erklärte Mara Jäggi von Hirncoach, einer Organisation, welche die Erkenntnisse der Wissenschaft unter die Leute bringen will. «Aber unser Gehirn ist sehr plastisch und in jedem Alter bereit für neue Herausforderungen.»
Um das Gehirn möglichst fit zu halten, sei es jedoch unabdingbar, dass man es fordere. Jäggi brachte den rund 40 Interessierten im Zentrumsbau darum mehrere Übungen mit – wie etwa jene, dass man auf einem Bein steht und mit dem anderen eine Acht in die Luft schreibt. Wem das zu langweilig ist, kann dazu die Augen schliessen und das Alphabet rückwärts aufsagen. «Oder putzen Sie einmal mit der linken Hand die Zähne, oder gehen ohne Einkaufszettel einkaufen», nannte Jäggi weitere Möglichkeiten.
Demenz aufschieben
Ein aktives Hirn erhöhe nicht nur die Lebensqualität, sondern es schütze nachweislich gegen Alterskrankheiten wie Demenz. «Man kann die Demenz zwar nicht per se verhindern, aber ihren Ausbruch um Jahre verzögern», so Jäggi. Allgemein verlängere sich damit auch die Lebenserwartung.
Farbig essen hilft
Etwas überraschend kam für viele Anwesende, dass die Hirngesundheit nicht nur mit Knobeleien, Kreuzworträtseln und Übungen gefördert werden kann, sondern auch in anderen Bereichen wie etwa der Ernährung. «Esst möglichst farbig und abwechslungsreich, das gefällt dem Hirn», forderte Jäggi auf. Erwiesen sei auch, dass Bewegung helfe, Erlerntes besser zu speichern. «Bewegen Sie sich nach dem Lernen!» Musik rege das ganze Gehirn an. Wichtig sei, positiv durchs Leben zu gehen. Wer dankbar und achtsam sei, könne besser mit Stress umgehen, was wiederum die Hirngesundheit fördere. Ein wichtiger Faktor sei zudem die soziale Interaktion. «Gehen Sie unter die Leute, reden Sie, machen Sie mal einer wildfremden Person ein Kompliment», schlug Jäggi vor.
Zum Abschluss des Vortrags offerierte der Veranstalter, der Verein Nüeri-Netz, einen «Zvieri». Die Anwesenden folgten dem Aufruf, bei Getränken und Schoggi-Eiern zu plaudern und die Gemeinschaft zu pflegen – und damit gleich etwas für ihre Hirngesundheit zu tun.