Bassersdorf

Lienis Kafi: Missverständnis führt zu Hassmails

Nachdem sich eine Besucherin des Lienis Kafi in Facebook und einem Leserbrief im dorfblitz über die Besitzerin Renate Lienhart geärgert hat, werde sie mit Hassmails bombardiert.

Renate Lienhart (li.) und ihre Mitarbeiterin verwahren sich gegen Anschuldigungen, sie seien stillfeindlich. (sg)

Während des Feuerwehrtages im November 2022 wollte eine junge Mutter ihr Kind im Lienis Kafi stillen. Als sie an der Theke nach einem Ort fragte, sei die Chefin aus einem Raum gekommen und habe ihr unfreundlich zu verstehen gegeben, dass dies nicht möglich sei. Sie postete daraufhin in Facebook ihre Einstellung zu dieser «stillfeindlichen Haltung», wie sie es dannzumal empfand.

Renate Lienhart und ihr Team erinnern sich gut an diesen Samstag: «Das Lokal war zum Bersten voll an diesem regnerischen Tag», erinnern sich Lienhart und eine ihrer Serviceangestellten. «Eine Angestellte holte mich an die Theke, weil sich eine Mutter an sie wandte, wo sie hier ihren Säugling stillen könne. Ich kam aus der Küche nach vorne und erklärte der Besucherin, dass ich in dieser Situation keine Möglichkeit sehen würde, einen Ort zur Verfügung zu stellen, da das ganze Lokal besetzt war.» Leider hätten sie auch keine zusätzlichen Räume irgendwo für solche Fälle. Sie habe sich wieder in die Küche begeben, um ihr Team zu unterstützen. «Ich war sicherlich ein wenig gestresst bei diesem Tohuwabohu, aber ich bin definitiv keine Stillfeindin oder sehe etwas Anstössiges darin», wehrt sie sich.

«Stillen war nie ein Thema, ein Baby an einer Frauenbrust ist für uns alle völlig normal.»

Renate Lienhart, Inhaberin des Lienis Kafi

Was danach auf Renate Lienhart niederprasselte, waren Hassmails der übelsten Sorte – «es war sehr heftig». Ebenso wie vermeintlich «lustiges Zünden wegen des Stillens» – das jedoch niemand vom Team mehr als lustig empfindet. «Wir sind froh um jeden Gast und haben immer wieder Mütter, die mit ihren Kindern willkommen sind. Auch das Stillen war nie ein Thema, ein Baby an einer Frauenbrust ist für uns alle völlig normal. Wir wärmen auch einen Schoppen auf oder bieten unsere Hilfe an – darum treffen uns solche bösartigen Kommentare noch mehr!» Sie hofft, dass man sich bei einem nächsten Mal direkt an sie wendet – «und sich niemand in Facebook mit Kommentaren Luft verschafft».

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