«Räbeliechtli, Räbeliechtli, wo gahsch hi?»
Der Höhepunkt anfangs November für alle Schulkinder, der Räbeliechtli-Umzug, lockte auch diesen Herbst viele Kinder an, die ihre selbstgeschnitzten Werke präsentieren wollten.
Bassersdorf ist abgedunkelt, die Feuerwehr zur Verkehrsregelung bereit und von allen Seiten laufen sie daher: die Bassersdorfer Kinder mit ihren Räbeliechtli. Die einen Kinder geben auf dem Weg zum Dorfplatz lautstark zu verstehen, dass sie den Umzug mit ihren Schulkollegen laufen möchten, während die anderen sich schüchtern an die Eltern halten. Angekommen liegt der Duft nach Grillwürsten in der Luft und die Kookaburra-Guggemusik sorgt mit ihrer musikalischen Begleitung für eine fröhliche Stimmung. Pünktlich um 18 Uhr führt sie die lange Karawane an Richtung APZ Breiti.
Die Motive auf den Räben variieren: Blumen, Sternen, Herzen, aufwändige Schnitzereien oder Namen der Kinder wie Miles oder Rena. Einige Schnitzer leiden scheinbar noch unter «Halloween-Nachwehen» und verzieren ihr Kohlgemüse mit Grimassen. Die einen Räbeliechtli werden wie Fackeln gehalten, die anderen hängen an einer Schnur vom «Stecken» hinunter, windgeschützt durch einen Deckel. Wobei dieser gar nicht mehr notwendig wäre. Elektrische Kerzchen verhindern das Auslöschen der Lichtlein – nur wenige haben noch echte Kerzen im ausgehöhlten Gemüse. Die Romantik beeinträchtigt dies jedoch nicht.
Autos müssen warten
Nach Passieren des APZ Breiti geht es vorbei auf dunklen Strassen durch Wohnquartiere mit Schaulustigen auf den Balkonen, weiter in Richtung Bahnhof und zurück zum Start. Immer wieder verschwinden Kinder auf Abkürzungen über Seitensträsschen oder durch irgendwelche Hecken und stossen am Schluss wieder dazu. Keine Abkürzung gibt es allerdings für die Autos, die ausnahmsweise den Vortritt gewähren müssen. Aus Rücksicht stellen einige sogar ihre Lichter aus, um die heimelige Stimmung nicht zu ruinieren. Schliesslich kommen die Kunstwerke nur im Dunkeln zur Geltung.
Nach einigen musikalischen Pausen durch die Kookaburra – selbst gesungen wurde nicht – trifft die Kolonne nach 40 Minuten wieder auf dem Dorfplatz ein und die «Umzüger» bedienen sich am Wienerli-Stand. Man könnte meinen, es sei der eigentliche Höhepunkt.