Trotz schlechten Vorzeichen zum grossen Erfolg
Die zehnjährige Nürensdorfer Blockflötenspielerin Simona Waldburger gewinnt im Duo mit der Cellistin Yuna Kolb aus Winterthur das Finale des Jugendmusikwettbewerbes in Lugano – trotz Pleiten, Pech und Pannen im Vorfeld.
Manchmal läuft fast alles schief, was schief laufen kann. Im Sommer vor einem Jahr meldete sich die Viertklässlerin Simona Waldburger aus Nürensdorf für den Jugendmusikwettbewerb an. Noch bevor sie ihre Duett-Partnerin Yuna Kolb aus Winterthur das erste Mal treffen kann, verletzt Simona sich den Arm. Und kaum ist der Gips nach vier Wochen endlich weg, bricht ihre Duett-Partnerin sich das Handgelenk. Erst im November schaffen es die beiden Mädchen, das erste Mal zusammen zu proben.
Die Pech-Serie geht aber noch weiter. Simonas Flötenlehrer Stefano Lai erleidet wenige Wochen vor der Ausscheidung in Basel eine Mittelohrentzündung mit diversen Komplikationen, darunter einen Hörsturz und einen Trommelfellriss. Die Flötenstunden fallen aus, und Simona, die neben dem Duett auch in der Kategorie «Solo» auftritt, braucht einen neuen Begleitlehrer. Als die Mädchen schliesslich nach Basel reisen, fällt auch noch die Cello-Lehrerin aus. Trotzdem belegt das Duo «Mimo» den ersten Platz und qualifiziert sich so zusammen mit 341 anderen für das Finale in Lugano Ende Mai.
«Wir waren so aufgeregt, dass wir gezittert haben», erinnert sich Simona an den grossen Moment. Die beiden spielten vor fünf Jurymitgliedern und «ganz vielen Zuschauern» die Stücke Sonata F-Dur von J.B. Loeillet sowie Greensleeves to a Ground, Anonymus – so überzeugend, dass sie in ihrer Alterskategorie den ersten Preis holten. «Das hat uns sehr, sehr glücklich gemacht», erzählt Simona strahlend.
Flötenspiel selbst beigebracht
Erstaunlicherweise kommt das Flötentalent aus einer eher unmusikalischen Familie. Simona eignete sich das Flötenspielen autodidaktisch an, nachdem sie im Kindergartenalter eine Blockflöte geschenkt bekommen hatte. «Ich fand das cool», erinnert sie sich, «und als ich in die erste Klasse kam, haben mir meine Eltern endlich Flötenunterricht erlaubt.»
Ihr Flötenlehrer stellte sofort fest, dass Simona ein Talent war. Lai unterrichtet seit vielen Jahren, speziell in Nürensdorf, und er engagiert sich in der Talentförderung. Dazu passt, dass zusätzlich zu Simona eine weitere Nürensdorfer Flötenspielerin einen Erfolg verbuchte: Die Gymnasiastin Linda Peter holte in ihrer Alterskategorie den zweiten Preis.