Bassersdorf

Der ökumenische Guggen-Gottesdienst ist ein Publikumsmagnet für Jung und Alt

Der reformierte Pfarrer Paul Zimmerli und die katholische Seelsorgerin Tatjana Oesch nahmen die Anwesenden im FAKOBA-Zelt mit auf eine unterhaltsame Zugfahrt durch das Leben. Wie immer alles in Versform.

Auftakt zum Guggen-Gottesdienst mit Pauken und Trompeten (um)
Die Mani Matter Guggen Version. (um)

Nach der Eröffnung des Gottesdienstes mit fetziger Guggenmusik übernahmen die beiden Seelsorger mit ihrer kurzweiligen Darbietung. Mit Schnitzelbänken und Musikeinlagen ging es während des gut einstündigen Guggen-Gottesdienstes weiter. Zimmerli hatte schon in vergangenen Jahren Kostproben seines Könnens geliefert, aber Tatjana Oesch, verkleidet als Waldfee, stand ihm in nichts nach. Wie viele Stunden haben beide wohl investiert, bis die Verse passten?

Gelöste Stimmung

Zimmerli freute sich über die grosse Anzahl Besucher jung und alt, meinte aber: «Mer hätt scho no es paar meh chöne inne moschte.» Sagt’s und gab sogleich seine Version eines Mani Matter Liedes zum Besten. Das Publikum machte mit, es gab grosses Gelächter und viel Applaus.

Gedanken zu Zug und Bahnhof

Zimmerlis Thema war das Zugfahren und der geplante Neubau des Bahnhofs. Er stellte fest: «Wenn du mit em Zug fahrsch, denn lueget d Lüüt nume in ihres Grätli ie, viellicht isches bi dene ja e kurze Nacht gsi.» Und weiter: «Dame sind ume, wo sich schminket und hüllet sich in Parfümwolke wo schtink…»

Dann kamen Seitenhiebe zum geplanten Bahnhof Neubau. Die Rampe, die sei so steil, «do chunsch nöd emol miteme Motörli ufe.» Und ein Lift, «das wär halt scho no nett – au für die mit de Rollatore, susch müend die chämpfe wie d Gladiatore.»

Seine Fantasie rund um den Bahnhofneubau war fast grenzenlos und wurde mit viel Gelächter und Zwischenapplaus vom Publikum belohnt.

Waldfee pro Natur

Oesch als Waldfee vertrat die Natur und machte sich Gedanken zum Tunnelbau und was dieser für die Natur-Lebewesen bedeute. «Wie’s mitem Bahnhof Basi söll witergah, das gaht eus schliesslich alle a.»

Beide malten das Bild einer Zugfahrt durch das Leben mit den Fragen: «Wohin soll die Fahrt gehen? Hätte eine Weiche anders gestellt werden sollen, haben wir verpasst umzusteigen oder müssen wir umkehren?» Zimmerli gab auch zu bedenken: «Es isch nöd guet, durs Läbe z’schüse und nie en Unterbruch z’gnüese.»

Das Publikum wurde trotz der Ausgelassenheit zum Nachdenken bewegt. An den Tischen hörte man vereinzelt, so sollte Gottesdienst öfter sein.

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