Jodeln: Ein Fest für die Seele
Stolz blicken die «Zürcher Jodelfründe» auf 25 Jahre zurück, in denen sie die Jodeltradition in der Zürcher Agglomeration lebendig hielten. Mit gefühlvollem Gesang konzertieren sie anlässlich ihres Jubiläums.

Das Quintett wurde 1999 gegründet, um die Jodeltradition auch in Regionen nahe der Stadt lebendig zu halten. Seitdem hat sich die Gruppe durch zahlreiche öffentliche und private Auftritte sowie die Veröffentlichung einer eigenen CD einen Namen gemacht. Ihr Jubiläum feiern sie mit einem Konzert und den Höhepunkten ihres musikalischen Können am 10. November in der Kirche Brütten.
Kunst, die berührt
«In unserer Kleinformation steht jeder auf einer eigenen Stimme – Fehler verzeiht das Ensemble kaum», erklärt Beat Joost, ehrenamtlicher Leiter und Dirigent. Umso mehr schätzen die Jodelfründe die positiven Reaktionen ihres Publikums. «Wir wollen nicht perfekt sein, sondern mit unserem Gesang etwas bewegen», betont Jodlerin Sonia Capelli. Ein besonders berührender Moment war der Auftritt an der Nürensdorfer Chilbi, als Jugendliche tief bewegt den Moment festhielten. «Wenn junge Leute mit Tränen in den Augen filmen, wissen wir, dass wir das Richtige tun», fügt sie hinzu.
Während das Jodeln in ländlichen Gebieten gut verankert ist, gestaltet sich die Nachwuchsförderung in der Agglomeration schwieriger, denn hier konkurrieren sie mit vielen Freizeitangeboten. Ein Kinderchörli könnte dabei helfen, junge Menschen für diese anspruchsvolle Gesangskunst zu begeistern. Der schnelle Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme sowie Kehl- und Zungenschlag macht die Technik komplex und einzigartig. Obwohl sich die Jodelmusik weiterentwickelt hat und viele Künstler poppige Elemente einfliessen lassen, bleibt das Repertoire des Quintetts überwiegend traditionell. Nach 25 Jahren gemeinsamer Musik bedeutet ihnen das Jodeln immer noch «Freiheit für die Seele».