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Veronika Fehr aus Nürensdorf startet im spanischen Marbella durch

Seit sieben Jahren lebt Veronika Fehr aus Nürensdorf im spanischen Marbella, wo sie mit ihrem einheimischen Mann ein Restaurant eröffnet hat. Derzeit bildet sie sich zur Personal Trainerin und Ernährungsberaterin aus.

Veronika Fehr hat mit ihrem Mann Darryn Welch in Spanien eine erfolgreiche Restaurantkette gegründet. (zvg)

Veronika Fehrs Auswanderergeschichte ist wie so oft auch eine Liebesgeschichte. Im Herbst 2016 lernt sie auf Ibiza einen Mann kennen – Darryn Welch ist halb Engländer, halb Franzose, und aufgewachsen ist er in Marbella. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz besucht er sie dort, und die beiden treffen sich fortan ein Jahr lang in verschiedenen Städten. Im September 2017 macht die damals 29-Jährige Nägel mit Köpfen und zieht an die südspanische Küste nach Marbella. Da Veronika Fehr eine mexikanische Mutter hat, spricht sie fliessend Spanisch – «das hat mir den Einstieg natürlich erleichtert», erzählt sie. Heute kommuniziert sie mit ihrem Mann – den sie mittlerweile geheiratet hat – auf Englisch, um ihre Kenntnisse in dieser Sprache weiterzuentwickeln.

Es ist nicht nur die Liebe, die sie an die Costa del Sol geführt hat. «Hier haben wir das ganze Jahr traumhaftes Wetter», sagt sie. Schon als Kind hatte sie es geliebt, lange Spaziergänge zu machen – «und dieser Ort ist einfach perfekt dafür», schwärmt sie. «Beeindruckende Berge treffen hier auf das Meer.» An ihrem neuen Daheim erfüllt sich damit auch ihr Traum, einmal am Meer zu wohnen.

«Die Herausforderungen dabei haben mich persönlich wachsen lassen und ich durfte hier unglaublich viel lernen.»

Veronika Fehr

Im Gastrobusiness gelandet

Mit ihrem Mann teilt sie die Liebe für einen gesunden Lebensstil und entsprechendes Essen. Nur ein halbes Jahr nach ihrer Auswanderung, im Mai 2018, eröffnen sie gemeinsam ein Café-Restaurant namens Hustle N’Flow in San Pedro de Alcantara, das zum Grossraum Marbella gehört. Der Name vereint die beiden sich ergänzenden Kräfte «Hustle» für Antrieb und «Flow» für Entspannung, und dieses Yin-Yang-Prinzip beschreibt auch die Beziehung der beiden: «Wir sind wie Yin und Yang – er ist mehr der Hustler, während ich mehr der Flow-Typ bin», erklärt die Auswanderin.

Beide haben keine bis wenig gastronomische Erfahrung. Veronika Fehr besitzt eine Ausbildung als Coiffeuse und Fachfrau Betreuung – sie hat fünf Jahre im Pigna in Kloten gearbeitet –, während ihr Mann ursprünglich Filmregisseur war, aber immerhin bei seinen weiteren Projekten schon mal in die Nähe der Gastronomie gekommen war – er hatte unter anderem eine vegane Glacemarke mitentwickelt. Das Restaurant floriert und wird rasch zu einer Marke für gesundes Essen. In den Jahren 2019, 2020 und 2021 folgen fünf weitere Standorte, darunter Doha und Riyadh, und ihr Ehemann franchisiert das Konzept.

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Nach ein paar Jahren beschreitet Veronika Fehr eigene geschäftliche Wege. Sie geht ihrer Leidenschaft für Tiere nach und adoptiert zusammen mit ihrem Ehemann die beiden Hunde Honey und Yoda. Inspiriert von ihren Tieren gründet sie die Hundezubehörmarke «Pup», kurz für «Pimp your Pooch». «Nachdem ich das ein Jahr lang voller Hingabe gemacht habe, konzentrierte ich mich auf eine weitere grosse Leidenschaft von mir: die Fitness», erzählt sie. Seit einem halben Jahr arbeitet sie nun in einem Fitnessstudio, «um die Abläufe und Dynamiken besser zu verstehen», und absolviert gleichzeitig eine Ausbildung in den Bereichen Fitness und Ernährung mit dem Ziel, Personal Trainerin zu werden. «Es ist ein unglaublich erfüllendes Gefühl, eine Karriere in einer Branche aufzubauen, die ich von ganzem Herzen liebe», sagt sie.

Obwohl Veronika Fehr im sonnigen Süden ihr Glück gefunden hat, gibt es doch Dinge, die sie von der Schweiz vermisst. Zum Beispiel die deutlich spürbaren vier Jahreszeiten oder die Natur mit ihren dichten grünen Wäldern und den klaren Seen. «Und natürlich die perfekte Organisation, die in der Schweiz selbstverständlich ist. Alles funktioniert pünktlich und zuverlässig, vor allem der öffentliche Verkehr. Das ist in Spanien anders.»

Jedes Jahr versucht sie, zwei- bis drei Mal in die Schweiz zu reisen, um Familie und Freunde zu treffen. In die alte Heimat zurückkehren ist jedoch zumindest bis auf Weiteres keine Option. Den Schritt, auszuwandern, würde sie «ohne Zweifel» wieder wagen, betont sie. «Die Herausforderungen dabei haben mich persönlich wachsen lassen und ich durfte hier unglaublich viel lernen.»

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