Wo die Osterhasen geboren werden
Bis ein Osterhase im Regal steht, sind viele Arbeitsschritte notwendig. Die dorfblitz-Redaktion war bei der «Geburt» von handgemachten Schoggihasen aus der Region dabei.

Konzentriert betupft Andrea Staub eine Plastikhälfte in Form eines Hasen mit weisser Schoggi. «Dem sagt man Schminken», erklärt die gelernte Bäckerin-Confiseurin. Die weissen – oder schwarzen – Flecken bilden später die Augen oder Verzierungen. Nach einer kurzen Ruhephase bepinselt ihre Kollegin Sandra Flammer die Formen mit der 32 Grad warmen braunen Schoggi.
«Die Temperatur muss genau stimmen», betont die Konditorin-Confiseurin. Die Couverture wird zuerst auf 45 Grad erhitzt, dann auf 28 Grad abgekühlt und wieder auf 32 Grad erhitzt. Nur so lässt sich die Schoggi gut verarbeiten und glänzt nachher schön. Läuft etwas schief, drohen graue Schlieren.
Je kälter, desto besser
Die Schoggihasen-Produktion beginnt bereits im Februar. «Je kälter es ist, desto leichter geht es», sagt Staub. Die Temperatur im «Hasenlabor» in der Bäckerei Bosshart in Brütten ist auf 19 Grad eingestellt. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten muss die Schoggi immer wieder «kurz anziehen», also festwerden. Nachdem die Plastikhälften mit Schoggi eingepinselt wurden, werden die zwei Hälften aufeinandergelegt, mit Klammern fixiert und unten abgeschabt, damit es schöne Kanten gibt.
«Am Ende des Tages sehen wir, was wir Schönes geschaffen haben»
Dann erst folgt das Giessen: Vorsichtig füllt Flammer die flüssige Masse in die Formen, klopft mit einem Hämmerchen Luftblasen heraus und stellt die Hasen auf ein Gitter, so dass die Schoggi unten herausläuft. An den Wänden der Form hat sich aber eine dicke Schicht abgesetzt. Ist diese angetrocknet, kratzt Flammer die Formen wieder ab und stellt sie auf ein Blech, auf dem sie flüssige Schoggi verstrichen hat, damit die Hasen einen Boden bekommen. Dann geht es für eine halbe Stunde ab in den Kühlschrank.
Rund 75 Hasen kreieren Staub und Flammer pro Tag, etwa 1000 pro Saison. Obwohl die beiden das bereits viele Jahre machen – Flammer schon seit 30 Jahren – bereitet ihnen die Arbeit immer noch Spass. «Am Ende des Tages sehen wir, was wir Schönes geschaffen haben», betont Staub.
Für die Hasen ist hier allerdings noch nicht Feierabend – sie müssen weiter in die «Maske». Chefin Christa Bosshart putzt sie mit einem Pinsel, hängt ihnen eine Masche mit Glöckchen um den Hals, verziert sie und verpackt sie in Cellophan. Erst dann kommen die Hasen in die Regale.