Bassersdorf

Gemeinschaftszentrum als grosser Wunsch

Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Anspruchsgruppen aus dem Dorf diskutierten konkrete Massnahmen zu den Handlungsfeldern der Bevölkerungsumfrage im Rahmen eines World Cafés.

Am Ende des Workshops wurden die Ideen und Vorschläge im Plenum vorgestellt und priorisiert. (rh)

Geleitet wurde dieser Workshop, welcher am vergangenen Samstag in der bxa stattfand, von Vertretenden der ZHAW, der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Sie begleiteten vor einem Jahr inhaltlich auch die Bevölkerungsumfrage. Für das World Café haben sie fünf Themenschwerpunkte ausgewählt, bei welchen die Bevölkerung den grössten Handlungsbedarf sah.

Alle Bevölkerungsschichten

Die rund 20 Teilnehmenden, die als Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Anspruchsgruppen eingeladen worden waren, repräsentierten die Schule, die Vereine, die Spitex und den Ärztecircle, das Altersforum, die Kirchen oder den Dorfverein Baltenswil. Ebenfalls vertreten waren die Ortsparteien. Explizit nicht dabei waren Personen, welche in einem politischen Amt tätig sind, wie Gemeindepräsident Christian Pfaller erklärte. Er war als einziger politischer Vertreter vor Ort. «Unsere Absicht war es, dass die Teilnehmenden in diesem World Café frisch von der Leber weg ihre Ideen einbringen können, ohne politisch voreingenommen zu sein», so Pfaller.

In verschiedenen Gruppen wurden die fünf Themenkreise diskutiert und nach konkreten Lösungen gesucht. Beim Thema Verkehr beispielsweise kam einmal mehr das Thema Umfahrung Süd zur Sprache. Auch der Bau des Gibisnüttunnels, welcher die Achse Nürensdorf-Bassersdorf entlasten soll, wurde erwähnt. Ebenso die Glattalbahn: hier wurde als Idee notiert, dass sie einst vom Bassersdorfer Industriegebiet direkt zum Bahnhof geleitet werden könnte und nicht durch das Dorf. Zum Thema Schulweg wurden Elterntaxis aufgegriffen, welche die Zufahrt zu den Schulhäusern regelmässig verstopfen und an denen sich viele stören. Hierzu wurde eine Sensibilisierungskampagne angedacht.

Gestaltung öffentlicher Plätze

Beim Schwerpunkt «Gestaltung öffentliche Plätze» stand der Dorfplatz im Fokus. Hier kamen erneut alte Anliegen für eine zusätzliche Begrünung, mehr Sitzgelegenheiten und Beschattung aufs Tapet. Ein Anliegen, das sich auch in den anderen Diskussionsgruppen herauskristallisierte, war der Wunsch nach einem Gemeinschaftszentrum. Einem Ort, an dem sich die Leute treffen können, wo Kultur stattfinden kann und das für interkulturelle Veranstaltungen offen ist. Als möglicher Ort wurde das ehemalige Feuerwehrgebäude hinter dem Türmli-Schulhaus genannt. Beim Thema Kultur fanden viele Teilnehmende, dass die Gemeinde schon recht gut aufgestellt sei. Gewünscht wurde Kulturraum, wo sich Kulturschaffende präsentieren können.

Analoge Kommunikation

Bei der Frage der politischen Partizipation stand die Kommunikation der Gemeinde im Vordergrund. Es wurde zwar attestiert, dass die Gemeinde viel unternehme, um die Bürger «digital» über ihre Webseite oder den Newsletter zu informieren, dass aber weiterhin mittels Flyern, Infobriefen und anderen analogen Mitteln kommuniziert werden sollte mit Blick auf die ältere Generation. Für Jüngere wurde eine stärkere Social Media Präsenz gewünscht.

Beim Bereich Gesellschaft und Soziales wurde der Gemeinde die grossen Anstrengungen im Bereich Alter attestiert. Verbesserungspotenzial sehen die Workshopteilnehmenden beim Angebot der Kinderbetreuung oder bei niederschwelligen Angeboten, um Familien in Schwierigkeiten zu unterstützen.

Gemeinschaftszentrum für alle

Am Ende des Workshopmorgens wurden die Diskussionsergebnisse auf grossen Plakaten an Stellwänden dem Plenum präsentiert. Dabei konnten die Teilnehmenden ihre drei wichtigsten Anliegen markieren. Besonders stach die Schaffung eines Gemeinschaftszentrum für Jung und Alt heraus, gefolgt von der Idee von Vernetzungsgruppen für Familien im Sozialbereich und dem Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes. Die ZHAW-Vertreter werden die Ergebnisse in einem Bericht für den Gemeinderat zusammenstellen. Dieser werde, so Pfaller bei seinen Schlussworten, dies prüfen und die Ideen nach Möglichkeit in seine mittel- und langfristige Planung einfliessen lassen. Der Bericht werde auf der Gemeindewebseite der Öffentlichkeit zugänglich sein.

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