Ateliers lockern den Schulalltag auf
Primarschulkinder finden Gefallen an dieser speziellen Unterrichtsform und entdecken neue Talente oder entwickeln bestehende weiter.
Noch bevor die Schulglocke klingelt, berichtet eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, dass sie sich auf ihr Atelier freuen, jenes der Friedensstifterinnen und Friedensstifter. Während einem Semester findet diese projektbezogene Form des Lehrens und Lernens statt. Immer zwei Lektionen pro Woche. Die Kinder freut es, berichten die meisten von ihnen: «Wir können so unser eigenes Ding machen und persönliche Ideen einbringen.»
Insgesamt zehn solche Ateliers gibt es im Moment. Die Kinder können Wünsche angeben und werden für jeweils fünf Wochen einem Atelier zugeteilt. Nebst der eingangs erwähnten Ausbildung zu Friedensstifter:innen umfasst das Angebot unter anderem auch Malen, Experimentieren, Natur entdecken oder Mini-Talentshow.
Renate Ender, Lehrperson und Organisatorin dieser Art von Unterricht, klärt auf, dass es sich um ein Projekt der Begabungsförderung handelt. Es sei der absolute Höhepunkt für die Kinder, ergänzt sie. Sie selbst leitet das Atelier Roboter. Ricarda, neun Jahre alt und in der dritten Klasse, sagt: «Ich hatte das Gefühl, man kann hier selbst etwas programmieren.»
Motivierte Kinder
Die Gruppen sind meistens durchmischt mit Kindern unterschiedlichen Alters. Ender dazu: «Nebst verschiedenen Altersklassen schauen wir auf einen guten Mix von Jungen und Mädchen». Die Kinder seien motiviert, man lerne auch als Lehrperson Neues und es gäbe viel weniger disziplinarische Probleme, führt sie aus. Auch gibt es Zusammenhänge unter den Schulfächern zu erkennen, so zum Beispiel Mathematik und Roboter, erläutert sie.
Fabienne, acht Jahre alt, sagt, sie habe das Atelier Basteln gewählt, weil sie Sachen machen kann, die sie will und es nicht die Lehrerin ist, die Ideen bringe. Ihre Kollegin Zora fügt an: «Ich kann hier kreativ denken.»
Auch die Kinder im Atelier Experimentieren sind mit Elan bei der Sache. Im Atelier Bauen und Konstruieren erklärt die neunjährige Adriana, dass sie es cool finde, Sachen zu bauen – am liebsten konstruiert sie Kugelbahnen. Eliah, in der sechsten Klasse, findet es toll, draussen zu sein und Neues zu lernen. Genaues Arbeiten sei hier gefragt. Er hat das Atelier Gartenbau gewählt.
Ausnahmslos alle befragten Kinder, auch die vom Schreibatelier, sind über diese Unterrichtsform begeistert. Leidenschaft, die man in allen Ateliers förmlich spürt.