Nürensdorf

Bezirksrat lud zu Rundem Tisch mit Lehrerschaft und Schulbehörde

Der Bezirksrat Bülach wendet sich mit einer Medienmitteilung an die Öffentlichkeit. Im Wesentlichen, um die Eltern darüber zu informieren, dass sie ihre Aufsichtspflicht wahrnimmt. Als erster Schritt hat der Bezirksrat einen Runden Tisch einberufen.

Bezirksratspräsidentin Karin Müller-Wettstein lud zu einem Rundem Tisch ein. (zvg)

Beim Bezirksrat Bülach sind im Zuge der Unzufriedenheit in der Lehrerschaft des Schulhauses Ebnet auch Aufsichtsbeschwerden eingereicht worden. Einerseits von Lehrkräften, zusätzlich auch von Eltern gegenüber der Schulpflege. Bezirksratspräsidentin Karin Müller-Wettstein fasst zusammen: «Eine Aufsichtsbeschwerde ist ein formloser Rechtsbehelf. Eine Partei kommt dabei auf uns zu mit dem Ruf um Hilfe, weil sie in einer Situation festgefahren ist.» Im Fall des Schulhauses Ebnet waren es mehrere Beschwerden, so dass man die Situation auch genau geprüft habe.

Der Bezirksrat ist als Aufsichtsorgan über die Schulpflege die Anlaufstelle und hat am 9. Mai mit einer Delegation der Lehrerschaft sowie der Schulpflege zu einem «Runden Tisch» geladen mit der Absicht, die gegenseitigen Erwartungshaltungen der Gruppierungen und dem Coaching festzulegen und daraus Ziele für das Coaching, welches von der Schulpflege bereits angestossen wurde, zu bestimmen. Zudem wurde festgehalten, welche Erfolgsfaktoren wesentlich sind, damit beide Parteien auf Augenhöhe in den Prozess einsteigen können, lässt der Bezirksrat weiter wissen.

«Es ist uns wichtig, dass sich alle an einem Tisch zusammensetzen und klären, was sie voneinander erwarten.»

Karin Müller Wettstein, Bezirksratspräsidentin

Schulnaher Coach gefordert

Anlässlich des Gesprächs legte die Delegation der Lehrerschaft dar, es sei sehr geschätzt worden, dass die Schulpflege rasch ein Coaching eingeführt habe. Jedoch sei es wesentlich, dass der Coach die Besonderheiten einer Schule kenne und deshalb aus dem Schulumfeld komme, was beim bereits eingesetzten Coach nicht der Fall sei. Die Lehrerschaft wünscht sich vom Coaching insbesondere, dass die Rollen der einzelnen Parteien, – also der Lehrerschaft, der Schulleitung, der Abteilung Bildung, der Verwaltung sowie der Schulpflege – geklärt werden. Für Karin Müller-Wettstein ein verständlicher Wunsch: «Es ist tatsächlich so, dass es im Schulumfeld Besonderheiten gibt, die anders sind als in einer Verwaltung. Beispielsweise sind die Personen in der Schulverwaltung kommunal angestellt, die Lehrerschaft jedoch kantonal. Und so gibt es doch einige Unterschiede, die man kennen muss.»

Ziele für Prozess definiert

Der Bezirksrat hat gemeinsam mit dem Volksschulamt Mediatoren empfohlen, welche bereits bei anderen Fällen Lösungen herbeiführen konnten. Die Schulpflege zeigte auf, dass sie die Anliegen der Lehrer verstehe. Die Schulpflege wolle den weiteren Prozess unterstützen und das Coaching rasch in Angriff nehmen. Sie zeigt sich bereit, sich gemeinsam mit der Lehrerschaft auf eine Coaching-Person zu einigen, welche mit den schulspezifischen Gegebenheiten vertraut sei, steht weiter in der Mitteilung. Zudem führte die Lehrerschaft aus, dass allgemein die Kommunikation zu verbessern sei und Informationswege zu optimieren. Schliesslich wiederholt Schulpräsident Gary Romanescu, dass «es mir sehr leid tut, dass die Schulpflege die offensichtlichen Zeichen nicht rechtzeitig erkannt hat.»

Am Ende definieren die Parteien am Runden Tisch folgendes: Das Ziel des Coachings sei es, gemeinsam ein Klima der vertrauensvollen Zusammenarbeit herzustellen. Dafür wird die Schulpflege und die Lehrerschaft eine externe Begleitung mit Erfahrung aus dem Schulbereich suchen und einsetzen und mit dieser die weiteren Schritte und die nötigen Ressourcen planen.

Regelmässige Orientierung sichergestellt

Der Bezirksrat wird die Aufsichtsbeschwerde der Lehrerschaft für den Moment ruhen lassen, wie sie ausführen. «Wir akzeptieren die Gemeindeautonomie, da sich die Parteien auf einen Weg geeinigt haben.» Dennoch lassen sie sich monatlich mittels eines Berichtes der externen Begleitung über das Erreichte orientieren. Desweitern spricht der Bezirksrat sich mit dem Volksschulamt weiterhin ab, in deren Aufsichtsbereich ebenfalls ein Teil der Aufsichtsbeschwerde fällt. «Es ist unsere Pflicht hinzuschauen und das nehmen wir mit den monatlichen Berichten auch wahr. Es ist wichtig, dass wir den Eltern ein Signal senden, dass der Schulbetrieb in geordneten Bahnen weiterlaufen kann und Ruhe einkehrt», führt Karin Müller-Wettstein aus. Sie betont, dass der Wille aller Parteien deutlich spürbar sei: «Jeder will nur Gutes für die Nürensdorfer Schulkinder.»

In der Mitteilung stellt der Bezirksrat klar, wie es weitergehen soll. Sollten sich keine erkennbaren Erfolge einstellen, so wird die Aufsichtsbeschwerde durch den Bezirksrat wieder aufgenommen, steht geschrieben. «Die Erfolge sollten der Zieldefinition folgen und ist jetzt Sache der externen Person, die Parteien hinzuführen. Es ist im Interesse aller, zu einer vertrauensvollen Haltung zurückzukehren», so Müller-Wettstein.

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