Genossenschaft Zentrum Brütten kann weiterplanen
An der Urnenabstimmung anfangs September hat das Brüttener Stimmvolk klar Ja gesagt zu den Plänen der Genossenschaft und Gemeinde zur Zentrumsplanung mit einer hohen Stimmbeteiligung von 52 Prozent.
Nach sieben Jahren ist es nun soweit: Was mit einem Architektur-Wettbewerb vor sechs Jahren begonnen hat, hat nun die «Absolution» vom Volk erhalten mit 563 Ja- zu 271 Nein-Stimmen zum Erlass, der aus mehreren Teilen besteht (siehe Box). 836 Personen haben ihre Stimme abgegeben von total 1609 Stimmberechtigten.
Erleichtert über dieses Zeichen aus der Bevölkerung sind die Vorstandsmitglieder der Genossenschaft Zentrum Brütten wie auch Gemeindepräsident Fritz Stähli, welche die Pläne den Interessierten vorstellten und rechtfertigten. Ueli Arn, Präsident der Genossenschaft, hat gemeinsam mit seinen Vorstandkollegen viel Zeit ins Projekt investiert, hat Flyer verteilt und Personen angesprochen, um ihre Pläne zu erläutern. Anscheinend hat es genützt. Arn erklärt: «Ich bin sehr dankbar für dieses Resultat und auch für die hohe Stimmbeteiligung. Es zeigt, dass wir es geschafft haben, die Bürgerinnen und Bürger zu mobilisieren, ihre Stimme abzugeben – es ist eine repräsentative Abstimmung für das Projekt mit einer Zweidrittelsmehrheit an Stimmen.»
«Das Projekt legitimiert»
Gemeindepräsident Fritz Stähli ist ebenfalls erleichtert: «Wir sind froh, dass die Stimmbeteiligung bei hohen 52 Prozent lag. Somit hat das Volk dieses Projekt auch legitimiert und gutgeheissen. Jetzt gilt es, aus den Plänen umsetzungsfähige Projekte zu machen, damit wir im Zentrum das neue Gesicht des Dorfes sehen können.» Der Gemeinderat werde darum besorgt sein, die Kosten im Griff zu behalten, sagt er zudem an die Adresse des einen Drittels, welche ein Nein in die Urne legten.
Gutes Zeichen für Demokratie
SVP-Ortspräsident Jürg Stahl kommentiert die Zweidrittelsmehrheit «als komfortabel». Man respektiere und akzeptiere dieses deutliche Ja für das Zentrumsprojekt. Er sieht als Vollblutpolitiker in der Diskussion und Auseinandersetzung der letzten Wochen seit der Nein-Parole seiner Partei die Wichtigkeit dieser Auseinandersetzung: «Sie ist für die politische Kultur im Dorf von zentraler Bedeutung.» Darin stimmen ihm auch die Ortsparteipräsidenten Ueli Ritter (FDP) und Guido Schärli (pgv) zu, die beide die Diskussionen im Dorf als gutes Zeichen für das Demokratieverständnis werten.
Jürg Stahl betont, dass er hoffe, der Gemeinderat bleibe aufmerksam in Sachen Kosten und Eigenkapitalsituation und dass er «seinen Einfluss bei der Realisation dieses Bauvorhabens wahrnimmt und es eng begleitet». Die Kritik der SVP-Basis zielt Richtung Investitionen und Immobilienportfolio, welches zu wenig abwerfe.
Diskurs stärkt Dorf
Ueli Ritter wie Guido Schärli zeigen sich «dankbar und hocherfreut» über das klare Resultat und werten es als eine Bestätigung für ein attraktives Dorfzentrum. Guido Schärli sagt: «Die klare Zustimmung ist eine gute Grundlage, um weiterzuarbeiten. Ich hoffe nun, dass sich vielleicht jetzt auch Personen finden, die aktiv mitarbeiten wollen.»
FDP-Ortspräsident Ueli Ritter will jetzt die nächste Phase einläuten. «Die FDP wird die weiteren Pläne und die Umsetzung aktiv begleiten und den Dialog weiterführen – bereits heute sind FDP-Vertreter in der Genossenschaft tätig.»
Für den Genossenschaftsvorstand gelte es, die Detailarbeiten wie die verschiedensten Vertragswerke nochmals zu prüfen und voranzutreiben, sagt Ueli Arn. «Wir sind ein schlagkräftiges Team, aber sicher wartet hier noch viel Arbeit auf jeden von uns.»