Region

Humor als Therapie

Mit dem Anlass «Momente der Leichtigkeit» am 20. April im Zentrumsbau Nürensdorf organisierte das «Nüeri-Netz» die dritte Veranstaltung der Arbeitsgruppe «Gemeinsam bis ins Hohe Alter» im Rahmen des Themenjahres «Demenz».

Marcel Briand erzählt über Humor als Brücke zu demenzerkranken Menschen. (um)
Marcel Briand erzählt über Humor als Brücke zu demenzerkranken Menschen. (um)

Die aus acht Organisationen und Institutionen aus Bassersdorf und Nürensdorf bestehende Arbeitsgruppe «Gemeinsam bis ins Hohe Alter» engagiert sich im Bereich «Älter werden und Alter». Der Anlass fand im Rahmen des Themenjahres zur Demenz statt, geladen war als Referent ein Begegnungsclown.

Marcel Briand ist ehemaliger Pflegefachmann für Psychiatrie und als Begegnungsclown in pflegenden Institutionen tätig. Er sagt zu seiner Arbeit: «Die Begegnung zwischen mir als Clown und einem dementen Menschen ist eine bereichernde Erfahrung, manchmal heiter, manchmal traurig.» Es sei ihm ein Anliegen, demenzkranken Menschen ein Lächeln zu schenken und ihnen emotionale Zuwendung zu geben, die humorvolle Interaktion sei eine Begegnung zwischen Menschen.

Das Hier und Jetzt wichtig

Der Begegnungsclown habe Erfolg, wenn es ihm gelinge, den Menschen dort abzuholen, wo sich dieser gerade befinde. Das Hier und Jetzt sei wichtig, so Briand. Die Fantasie mache vieles möglich und als Clown könne er in imaginären Situationen Grenzen überschreiten. Dazu brauche es Mut zur Lächerlichkeit – Fassaden müssten nicht gewahrt werden. Mut zum Unsinn relativiere Normen und stelle sie in Frage. Marcel Briand arbeitet auch mit Humorartikeln. So zeigt er den «Flutschi». Gelächter beim Publikum, weil sich das Ding nicht halten lässt und immer aus der Hand «flutscht». «Der Artikel ist erst in der Verwendung lustig, es entstehen berührende oder lustige Momente.» Der Kranke werde abgelenkt, liesse sich auf die Situation ein, eine Kontaktaufnahme könne erfolgen.

Die rund 50 Zuhörenden nehmen neue Gedankenanstösse mit nach Hause. Eine ältere Dame meint: «Das hat mich alles sehr berührt. Humor zu bewahren ist nicht einfach, aber es ist sicher immer wieder einen Versuch wert.»

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