Badmintontalent, Juniorentrainer und Schachfigur
Timon Schwarz aus Nürensdorf ist passionierter Badmintonspieler. Im Gespräch mit dem dorfblitz erzählt er von seiner Spielerkarriere und der Herausforderung, die letzten Leistungsprozente aus sich herauszukitzeln.
Schon früh flogen Timon Schwarz die fedrigen Geschosse, im Fachjargon «Shuttles» genannt, um die Ohren. Denn anstatt eine Kinderbetreuung zu organisieren, nahmen die Eltern ihn und seinen Bruder einfach mit in die Halle. «Irgendwann haben wir dann einfach mal den Schläger in die Hand genommen und versucht zu spielen», erinnert sich der Badmintonspieler. Mit der Zeit erzielte er Fortschritte und erhöhte seine Trainingsintensivität. Es folgte die Aufnahme ins Regionalkader der Region Zürich und die Teilnahme an vielen Turnieren im In- und Ausland.
Dass Badminton mehr als nur «fedrige Geschosse übers Netz schlagen» für Schwarz ist, zeigte sich in seinem Entscheid, das Sportgymnasium am Rämibühl in Zürich anzutreten. Während fünf Jahren tauschte er ein- bis zweimal täglich die Schulbücher mit dem Badmintonschläger. «Ich trainierte so oft ich konnte», erinnert sich Schwarz. Das Training zahlte sich aus, im Doppel belegte er den dritten Platz an den Junioren-Schweizermeisterschaften. Damit gehörte er zu den besten Junioren der Schweiz. «Aber es war für mich immer klar, dass ich stark auf den beruflichen Weg setzen muss, denn in unserer Nischensportart können nur ganz wenige Sportler vom Badmintonspielen leben.»
Er träumte von Olympia
«Selbstverständlich wecken Erfolge auch Träume», gibt der 27-Jährige zu. «Ich habe schon immer von einer Teilnahme an Olympia geträumt. Doch ich war auch realistisch und wusste, dass es nur sehr schwierig zu erreichen ist.» Probiert hat es Schwarz trotzdem und spielte auf Elitestufe neben Meisterschaft in der höchsten Schweizer Liga auch Turniere im Ausland. «Ich hatte Mühe auf internationaler Stufe Fuss zu fassen. Die Gegner waren unglaublich stark. Ich hatte Schwierigkeiten, die letzten Prozente aus mir herauszuholen.»
Trotz Ausbleiben des internationalen Durchbruchs spielt Schwarz bis heute Badminton auf national sehr hohem Niveau. Die letzte Saison stand er für den Badmintonclub Adliswil im Einsatz, welcher nun wieder in die höchste Spielklasse aufsteigt. «Bis heute habe ich unglaublich viel Spass und Freude am Sport. Die Komplexität dieser Rückschlagsportart fasziniert mich. Dazu sehe ich Badminton als eine Art menschliche Form des Schachspieles», erzählt Schwarz. «Wie im Schach geht es darum zu antizipieren, welche Bewegung der Gegner als Nächstes macht.»
Verbunden mit Nürensdorf
Nach dem Gymnasium absolvierte der Sportler die Ausbildung zum Physiotherapeuten, die er im Jahr 2022 abschloss. So arbeitet und wohnt er heute in Uster. «Da ich in Nürensdorf aufgewachsen bin, fühle ich mich bis heute sehr verbunden mit der Region. Als Juniorentrainer beim Badmintonclub Nürensdorf gebe ich einmal pro Woche Training. Ich habe selbst viel von Trainern profitiert und finde es schön, etwas zurückzugeben», erzählt er.
Nächste Saison wird Timon Schwarz für den Badmintonclub Uster spielen. «Ich hoffe, dass ich noch ganz lange Spass an dieser herausfordernden Sportart haben darf», erzählt Timon Schwarz.