Sport

Boulderhalle hatte einen schweren Stand

Die Corona-Pandemie brachte den «GrindelBoulder» nahe an den Konkurs. Befreien konnte sich der Betreiber dank einer Idee eines Besuchers.

Florian Roth liefert den jungen Boulderern wichtige Tipps. (fr)

Lange schienen die tückisch ausgesteckten Parcours die grösste Herausforderung des Kletterzentrums «Grindelboulder» zu sein. Doch als die Coronapandemie und damit die angeordnete Betriebschliessung kam, rückten die farbigen Kletterelemente in den Hintergrund. Diesmal ging es nicht mehr darum, Parcours zu meistern, sondern ums Überleben der Boulder­halle. «Es kam sehr unerwartet und war ein grosser Schock», erinnert sich Florian Roth, Inhaber und Geschäftsführer der Boulderhalle. In den ersten Tagen und Wochen des ersten Lockdowns beschäftigte sich Florian Roth mit vielen ungeklärten Fragen: «Werden wir finanzielle Hilfe erhalten?» – «Kommt uns der Vermieter entgegen?» Weiter erzählt der 46-jährige Firmeninhaber: «Unterstützungshilfen waren zu jener Zeit noch weit entfernt und unser Vermieter zeigte anfangs keine Bereitschaft, die Miete zu reduzieren. Wir hatten ein grosses Problem, denn aufgrund der hohen Fixkosten tat uns jeder Tag ohne Besucher weh».

Die Idee zur Lösung der ungünstigen Lage lieferte überraschenderweise ein Stammkunde des «GrindelBoulder». Durch eine Spendenaktion sollte die Boulderhalle gerettet werden. Um für die Aktion zu werben, drehte Florian Roth einen Film und zeigte symbolisch die Kasse – sie war leer. Dies sollte sich nun ändern: Dank den Spenden kamen innert drei Monaten rund 65 000 Franken von 370 Spendern, mehrheitlich Kunden der Boulderhalle, in die Kasse.
«Der Erfolg war überwältigend. Unsere Halle ist für viele Kletterer nicht einfach eine Boulderhalle, sondern wie das zweite Wohnzimmer. Die Atmosphäre ist familiär und persönlich, daher kam offenbar die grosse Solidarität», erzählt Mitarbeiterin Nadja Rüegg. Inzwischen konnte die Boulderhalle ebenfalls Härtefallgelder beziehen, dazu zeigte auch der Vermieter der Halle Kompromissbereitschaft, sodass die Bassersdorfer Boulderhalle auch die zweite Welle meistern konnte.

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