Brüttenerin will ins Eishockey-Nationalkader
Die 19-jährige Renée Ariana Lendi durchlief verschiedene Stationen in ihrer bisher jungen Eishockey-Karriere. Seit vier Spielzeiten kurvt sie als «Grosse» bei den Zürcher ZSC Lions mit.
Zum Eishockey kam die Brüttenerin Renée Lendi eher zufällig: Etwa sieben Jahre alt war sie bei den anfänglichen Versuchen zusammen mit einer Freundin. Mit wenig Erfolg, fühlte sie sich eher zum Eiskunstlauf hingezogen. Doch nach einer kurzen Pause entschloss sie sich aufgrund der Freundschaftsbande, es noch einmal zu versuchen. Und da war es um sie geschehen: das Eishockeyfieber hatte sie gepackt.
Lendi durchlief mehrere Stationen, bevor sie vor ein paar Jahren, zuerst über deren Farmteam, den GCK Lions, zu den ZSC Lions wechselte. Ein erster Riesenschritt in ihrer sportlichen Laufbahn war der Wechsel von Illnau-Effretikon nach Winterthur, verbunden mit dem Besuch der Sekundarschule in einer Sportschule. Ab diesem Zeitpunkt war Hockey mehr als ein Hobby, erzählt Lendi: «Das Trainingspensum war viel höher.» Gespielt wurde immer noch mit den Jungs. Dies war normal, gab es doch zu wenige Mädchen. Dazu Lendi: «Dass ich lange Zeit in meiner Laufbahn zum Teil nur an Vormittagen mit den Jungs gespielt habe, hat mich weitergebracht.»
«Beim EHC Illnau-Effretikon waren wir einmal acht Mädchen!»
Frauen und Eishockey
Ob der Gewinn der Bronzemedaille der Schweizer Frauen bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi für mehr weiblichen Nachwuchs sorgte, kann sie nicht beurteilen. Aber es gab immer wieder Bemühungen, das weibliche Eishockey zu fördern: «Komm, lass uns ein Girl-Event organisieren!» hiess es in ihrem Umkreis, berichtet sie. Sie erinnert sich an ihre Anfangszeiten: «Beim EHC Illnau-Effretikon waren wir einmal acht Mädchen!»
Mit 13 Jahren ins Natikader
Seit sie dreizehn Jahre alt war, war sie Mitglied in den Nationalkadern. Als U16-Spielerin durfte sie an den Olympischen Jugendspielen 2020 in Lausanne teilnehmen – der erste Höhepunkt ihrer Karriere. Zwei Jahre später folgte der nächste: bei allen fünf Spielen der U18 Frauen-Weltmeisterschaften im amerikanischen Madison durfte sie mitwirken. Der einzige Rückschlag – von Verletzungen ist sie bis heute verschont geblieben – waren pandemiebedingte Absagen von Spielen. Nach erfolgreich abgeschlossener Sekundarschule absolviert Renée Lendi nun eine kaufmännische Lehre bei der Berufsfachschule «united school of sports». Diese Lehre mit zweijährigem Berufspraktikum, das sie zurzeit beim Sportbekleidungsunternehmen «On» absolviert, dauert vier statt drei Jahre. Dank dieser Sportlehre bleibt viel Zeit, um intensiv zu trainieren und an ihrer Sportkarriere zu arbeiten.
Berufliche und sportliche Ziele
Die Wochen von Lendi sind durchgetaktet: Lehre, Arbeit und Trainings. Auch Erholung gehört dazu, dies ist am ehesten am Freitag gegeben, weil dieser trainingsfrei sei, erzählt Lendi. Auch nach der Lehre möchte sie nach wie vor Hockey spielen und sich weiterentwickeln: Die Nati-A ist ihr Ziel und sie hofft, es eines Tages zu schaffen. Was beruflich folgt, ist noch ungewiss. «Ich würde gerne studieren», ergänzt die Stürmerin. Die junge Frau steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, so gewichtet sie Beruf und Eishockey beide als sehr wichtig für ihr Leben und man spürt ihre Leidenschaft in ihrem Tun.