Der Captain und sein letzter Tanz
Nach 26 Jahren auf dem Eis wird Andrin Wilhelm nach dieser Saison seine Schlittschuhe an den Nagel hängen und spricht über die Ziele und Erwartungen seines «Last Dance» für den EHC Bassersdorf.
Reflektiert und gleichzeitig bestimmt wirkt Teamcaptain Andrin Wilhelm, als er von seinem Rücktritt erzählt: «Diese Saison wird meine Letzte nach rund 26 Jahren Eishockey sein. Seit ich fünf Jahre alt bin, spiele ich diesen Sport. Natürlich bin ich traurig darüber – dennoch freue ich mich auf mehr Zeit mit meiner Familie.» Diese ist mittlerweile bereits vierköpfig. «Zweimal wöchentlich eine Trainingseinheit sowie praktisch jedes Wochenende Meisterschaftsspiele sind für einen Familienvater ein hoher Einsatz», fasst Wilhelm seine Situation zusammen.
Damit sind die Gründe geklärt. Doch wie sieht es mit den Zielen und Ambitionen aus? «Persönlich möchte ich es gleichzeitig geniessen und dennoch viel Einsatz zeigen. Letztes Jahr konnte ich aufgrund meines Achillessehnenrisses nicht spielen. Es bedeutet mir daher viel, dieses Jahr selbstbestimmt aufhören zu können. Nun gilt es: Das Beste geben und gleichzeitig Spass haben.» Auf Ebene des Vereins lautet Wilhelm zufolge das Ziel, wie in der vergangenen Saison, die Playoffs zu erreichen. «Ein realistisches Ziel, welches wir mit viel Fleiss und Teamgeist erneut erreichen können.»
Trainer freigestellt
Ausser den Trainern hat das Team personell nur wenige Änderungen im Kader zu verzeichnen. Seit dieser Saison standen mit Marc Bühler und Mauro Barbei zwei neue Trainer an der Bande des EHC Bassersdorf. Nach den ersten drei Saisonspielen, welche allesamt verloren gingen, wurde allerdings das Vertragsverhältnis zu den Trainern aufgelöst. «Einen solchen Start haben wir uns natürlich nicht gewünscht. Dennoch herrscht eine gute Stimmung im Team und wir sind als Mannschaft zuversichtlich für den Rest der Saison», erzählt der 32-jährige Teamcaptain.
Bodenständigkeit mitgeben
Seit Wilhelm fünf Jahre ist, wirbelt er mit seinen Kufen über das Eis. «Ich durfte eine wunderschöne Juniorenzeit beim EHC Kloten verbringen. Mein Umfeld hat mich grossartig unterstützt», blickt Wilhelm zurück. Doch es gab auch weniger schöne Momente: «Wir standen in den Juniorenfinale einige Male dem ZSC gegenüber – leider hat es nie für den Sieg gereicht.»
Nun möchte er selbst den Junioren helfen und als gutes Vorbild vorangehen. «Ich möchte den Jungen eine gewisse Bodenständigkeit mitgeben. Desweitern habe ich viel gelernt in meiner Aktivzeit und viele Erfahrungen gemacht – diese versuche ich den jungen Spielern zu vermitteln.»
Danach gefragt, welchen Titel sich Wilhelm im dorfblitz nach der Saison im Bericht wünscht, entgegnet er schmunzelnd: «Es wäre schön, wenn das Wort Pokal darin vorkommt.»