Sport

«Die jungen Spieler hadern mehr»

Der zweite Saisonabbruch in Folge ist Realität: Im Schweizer Unihockey wird – mit Ausnahme der NLA – nicht mehr gespielt. UBN-Verteidiger Christian Huber im Interview.

Für Verteidiger Christian Huber und sein Team ist die Saison vorbei. (zvg)
Es ist bereits der zweite Saisonabbruch in Folge. (zvg)
Es ist bereits der zweite Saisonabbruch in Folge. (zvg)
Es ist bereits der zweite Saisonabbruch in Folge. (zvg)

Christian Huber, auch wenn der Abbruch der Saison 2020/21 zu erwarten war: Wie hat Ihr Team, die 1. Mannschaft von Unihockey Bassersdorf Nürensdorf, die Nachricht aufgenommen?

Insgeheim hatten wohl alle geahnt, dass die Saison unter den gegebenen Umständen nicht weitergeführt werden kann und deshalb fielen die Reaktionen sehr gefasst aus. Zudem kennen wir ja leider die Situation und nach dem Abbruch im letzten Frühling war die Stimmung deutlich schlechter.

Sie sind 32 Jahre alt, hängen Sie noch eine Saison an?

Was sind schon 32 Jahre? Jaromír Jágr ist 48 Jahre alt und spielt noch in der höchsten tschechischen Liga Eishockey, wobei Ihm sicherlich zu Gute kommt, dass er beim Klub, bei dem er unter Vertrag steht, auch der Besitzer ist.

Glauben Sie, der Saisonabbruch trifft jüngere oder ältere Spieler härter?

Allgemeingültig kann diese Frage wohl nicht beantwortet werden. Die älteren Spieler meistern die Situation wohl gefasster und die Jungen hadern mehr mit dem Abbruch. Dies haben auch die Reaktionen im letzten Frühling gezeigt. Dennoch haben diese Spieler in der Regel noch einige Saisons vor sich. Dies dürfte für die älteren Semester wohl nicht so sein.

Gab es in der kurzen Saison dennoch Höhepunkte, an welche Sie zurückdenken werden?

Das absolute Highlight war natürlich der Sieg im Cup gegen den NLA-Vertreter Chur Unihockey. Die Freude, die Opferbereitschaft, der absolute Wille und als wichtigste Zutat der Teamgeist. All dies beschreibt perfekt warum wir dieses Spiel so lieben und sehr viel Zeit und Schweiss investieren. Für mich persönlich ein weiterer Höhepunkt war aber auch, dass ich nach meiner Verletzung die oben beschrieben Emotionen mit dieser Mannschaft wieder erleben konnte.

Wie es mit dem Mannschaftssport weitergeht, ist total ungewiss. Wie gehen Sie damit um und wird überhaupt noch trainiert?

Bis Jahresende hatten wir jeweils eine gemeinsame Einheit online und es mussten individuelle Trainings geleistet werden. Aufgrund des drohenden Abbruchs wurde die Pflicht aber vom Coaching-Team Ende Jahr aufgehoben. Ich persönlich kann nicht ohne Sport leben und brauche den Ausgleich zu meinem Job. Deshalb sorgen Joggen bei Schnee und Eis sowie Krafttraining zu Hause im Wohnzimmer für Woche zu Woche grösser werdende Vorfreude auf die Rückkehr zum Unihockey.

Bericht über das Damenteam

In der kommenden Print-Ausgabe gibt es einen ausführlichen Bericht über das Damenteam von UBN. Erfahren Sie dort, weshalb die Frauen online trotz Saisonabbruch weitertrainieren.

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