Ein Trail, der Baltenswils Geheimnisse enthüllt
Mit dem Smartphone bewaffnet auf dem interaktiven Baltitrail: Nadine machte es sich zur Mission, ihr Nachbardorf Baltenswil kennenzulernen.
An einem sonnigen Abend machte ich es mir zur Mission, mein Nachbardorf kennenzulernen. Wenn ich von Bassersdorf sprach, dachte ich kaum an Baltenswil. Das sollte sich ändern. Dazu zog ich den digitalen Balti-Trail heran, der neu auf der Webseite der Internationalen Plattform Bassersdorf zu finden war. Grosses wurde versprochen: mir sollten Seiten von Baltenswil gezeigt werden, die ich sicher noch nicht kannte. Also klickte ich auf den Startknopf.
Schon bei der ersten Frage – man sollte schätzen, seit wann Baltenswil ein Teil Bassersdorfs war – scheiterte ich. «1931» wäre es gewesen, also länger, als ich dachte. Danach erschien der Startpunkt des Pfades auf meinem Smartphone-Bildschirm, dazu eine Wegbeschreibung, wie ich zum Alten Schulhaus kam. Die benötigte ich zwar nicht, doch als ich herausfinden wollte, ob ich die nächste Frage bereits auf dem Weg dahin zu beantworten vermochte, wurde ich fast von einem Fahrrad überrollt. Wenigstens war die Antwort richtig. Von da an konzentrierte ich mich auf das Trottoir.
«Es hatte mich ehrlich gefreut, bewusst meine Wohnregion zu entdecken.»
Gewisse Fragen erwiesen sich zwar als sonnenklar und hätte man anspruchsvoller gestalten können. Insgesamt wurde ich jedoch von vielen Elementen des Trails überrascht. Ich lernte, wie die Mauersegler in den Nistkästen beim Alten Schulhaus klangen, dass das Landheim Brüttisellen zahlreiche Betriebe wie eine Schreinerei, Schlosserei und Küche umfasste und dass das «Milchhüsli» früher auch als Treffpunkt diente.
Später leuchtete ein Hinweis auf, dass man auf den Verkehr achten solle – da musste ich nun doch schmunzeln. Vom Dorfbrunnen weg über die Felder kam man zur letzten Station, dem Wasserreservoir, wo man ein digitales Abzeichen erhielt. Auf dem Weg wurde mir klar, wie viele Leute pro Tag durch die Landschaft marschieren, ohne je einen Gedanken daran zu verschwenden, wofür ein Haus früher oder heute genutzt wurde oder noch wird. Ich gehörte selbst dazu, doch es hatte mich ehrlich gefreut, bewusst meine Wohnregion zu entdecken.