Eine Bassersdorferin hilft Winterthur in die Top 4 der Schweiz
Am Samstag entschieden die «Red Ants» Rychenberg Winterthur im Unihockey-Playoff-Viertelfinal die Serie gegen die klaren Favoritinnen von Piranha Chur für sich. Mittendrin im überraschenden Halbfinal-Einzug der «Red Ants»: Melea Brunner aus Bassersdorf.
Melea Brunner, herzliche Gratulation zum Überraschungssieg in der Playoff-Serie gegen Chur. Wie blicken Sie am Tag danach auf das Spiel zurück?
Wir sind etwas «harzig» ins Spiel gestartet und waren sehr aufgeregt, obwohl wir das nicht unbedingt hätten sein müssen. Nachdem wir im zweiten Drittel in Führung gingen, wollten wir uns diesen Sieg nicht mehr nehmen lassen. Nach dem Spiel waren wir überglücklich und haben, so gut es in dieser Zeit möglich ist, gefeiert.
Als Tabellensechste in den Playoffs Titelanwärterinnen zu schlagen, kommt einer Überraschung gleich. Wie ist Ihnen dies gelungen?
Wir sind über die Saison stark als Team zusammengewachsen. Und genau diese Stärke haben wir weiter ausgebaut, seitdem wir wieder trainieren dürfen. Während Piranha in dieser Zeit gewisse Umbrüche erlebte, trainierten wir viel in unseren Blöcken und standen damit als eine starke Einheit auf dem Platz.
«Das Derby gegen die Kloten-Dietlikon Jets wird eine spannende Sache.»
Mit 20 Jahren ist es bereits Ihre dritte Saison in der NLA. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in Ihr erstes Halbfinal?
Auch einen Tag später habe ich es noch nicht ganz realisiert, dass wir nun im Halbfinal stehen. Die Serie gegen die Kloten-Dietlikon Jets wird eine spannende Sache, ich freue mich sehr darauf. Nur noch einen Schritt vom Superfinal entfernt zu sein, macht uns schon «kribbelig».
Auf welche Stärken von Ihnen können die «Red Ants» im Halbfinal setzen?
Ich denke, dass ich mit dem Ball am Stock technisch gut umgehen kann. Besonders in meiner Rolle auf der Center-Position ist dies eine wichtige Eigenschaft. Dazu versuche ich unseren Block in der Mitte kompakt und agil zu halten.
Zur Person
Melea Brunner spielt seit 2015 bei den «Red Ants». Erst kürzlich hat sie ihren Vertrag verlängert und wird auch in den nächsten Saisons für die Winterthurerinnen auf Torjagd gehen. Begonnen hat ihre Unihockeykarriere in Bassersdorf. Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr spielte sie für UBN. Im Herbst beginnt die 20-Jährige ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule in Zürich.
Wie ist es, während grosse Teile des Sports stillstehen, Unihockey spielen zu dürfen?
Es ist sehr schön, denn man bekommt den Rhythmus im Alltag zurück. Dazu gibt es ein gutes Schutzkonzept, wir testen uns jede Woche auf das Coronavirus. Wir sind sehr dankbar, unserer Leidenschaft nachgehen zu dürfen.
Fühlen sich die Spiele ohne Zuschauer nicht wie Freundschaftsspiele an?
Die Atmosphäre auf dem Unihockeyfeld ohne Zuschauer ist ganz anders. Wir müssen uns selbst motivieren, um in den «Flow» kommen. Dank unserer guten Stimmung im Team gelingt uns dies gut. Die Kommunikation unter uns ist dank der Stille einfacher geworden.
Was ist der grösste Erfolg Ihrer noch jungen Unihockeykarriere?
Gewisse Erfolge durfte ich bei den Juniorinnen feiern, beispielsweise gewannen wir den «Polish Cup» auf U19-Stufe. Der gestrige Sieg gehört sicher zu den grössten Erfolgen meiner NLA-Karriere.