Freude über Präsidiumswahl im ersten Wahlgang
Ohne grosse Überraschungen sind gestern die Gemeinderatswahlen in Bassersdorf über die Bühne gegangen. Entsprechend zufrieden mit dem Ausgang zeigten sich die meisten Kandidatinnen und Kandidaten bei den gestrigen Wahlapéros.
Allen voran Christian Pfaller (SVP), der es bereits im ersten Wahlgang als Präsident geschafft hat. Er wird in den kommenden vier Jahren als Nachfolger der abtretenden Gemeindepräsidentin Doris Meier-Kobler das Siebnergremium leiten. «Ich war sehr angespannt am Morgen vor der Wahl und deshalb bin ich sehr glücklich, dass es geklappt hat, und das bereits im ersten Wahlgang. Ich freue mich auf die neue Herausforderung», sagt der frisch gebackene Präsident auf seinen Wahlsieg angesprochen. Was er denn richtig gemacht habe, dass es geklappt hat, wollten wir von ihm weiter wissen. Das sei im nachhinein schwierig zu sagen, meinte Pfaller. Doch er habe sich in den vergangenen Wochen, obwohl es keine Gegenkandidatur gegeben habe, bemüht, entsprechend Wahlkampf zu betreiben und die wichtigen Themen, wie beispielsweise den Bürgerdialog, die Finanzen, Hochwasserschutz oder den Brüttenertunnel, bei direkten Gesprächen auf dem Dorfplatz den Bürgern näher zu bringen.
«Wir sind eine Exekutivbehörde und da geht es um die Sache.»
Für ihn werde es nun spannend und herausfordernd zugleich, mit der neuen Zusammensetzung von zwei Sozialdemokraten, zwei FDP-Vertretern und zwei Parteiunabhängigen den Gemeinderat in den kommenden vier Jahren zu führen. «Wir sind eine Exekutivbehörde und da geht es um die Sache. Da werden wir uns sicher finden und den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern guten Lösungen präsentieren können», ist Pfaller überzeugt.
Stolz auf seinen Kandidaten ist auch Dieter Scheuermeier, der Präsident der SVP Ortspartei. «Es erfüllt mich mit grosser Freude, dass Christian Pfaller mit einem so guten Resultat als Gemeindepräsident abgeschnitten hat. Als Gemeinderat ist er mit dem zweitbesten Resultat gewählt worden, was bisher bei der SVP noch nie vorgekommen ist», so Scheuermeier. Bei aller Freude gebe es jedoch auch einen Wermutstropfen. Bei der Schulpflege schaffte es die SVP nicht, ihren Kandidaten Bratislav Cvetkovic zu platzieren.
Daniel Hofman (FDP) mit dem besten Resultat
Stolz darf auch Daniel Hofmann von der FDP sein. Denn er ist als Neuer mit 1268 Stimmen als bester von allen Kandidaten in den Gemeinderat gewählt worden. «Ich freue mich natürlich, dass ich als Neuer das beste Ergebnis erzielt habe», meint Hofmann. Diese Vorschusslorbeeren seien natürlich auch Verpflichtung gegenüber der Wählerschaft, ergänzt er. Worauf führt er denn dieses gute Resultat zurück? «Ich denke, da ich seit 23 Jahren in Bassersdorf lebe, bin ich sicher im Dorf gut vernetzt. Ich habe mich in der Vergangenheit auch in verschiedenen Vereinen und Institutionen engagiert. Der Name Hofmann ist im Dorf kein unbekannter, auch durch meine Eltern, welche in der reformierten Kirche aktiv sind. Und nicht zuletzt haben mich im Wahlkampf auch verschiedene Parteien, wie die GLP sowie Privatpersonen aktiv unterstützt.» Hofmann freut sich insbesondere auch, dass er den zweiten FDP-Sitz im Gemeinderat halten konnte.
Nervenkitzel bei Adrian Hediger (SP)
Jubeln kann auch die SP. Mit Adrian Hediger, dem Präsidenten der SP-Ortspartei, zieht neben der bisherigen Selina Stampfli ein zweiter Sozialdemokrat in den Gemeinedrat ein. «Es war ein rechter Nervenkitzel gestern Sonntag», gesteht Hediger. «Doch ich freue mich sehr, dass es geklappt hat. Dass die SP mit Selina Stampfli bereits eine Vertreterin im Gemeinderat hat, erleichtert mir natürlich den Einstieg in die neue Funktion», ergänzt der SP-Präsident. Er erhoffe sich damit bei gewissen Geschäften zu zweit auch etwas mehr Gewicht in die Waagschale werfen zu können. Doch ihm gehe es nicht darum, streng nach Parteibüchlein zu politisieren. Viel wichtiger sei es, gemeinsam Lösungen in einem guten Konsens für die Sache zu finden.
Georg Fallegger (parteiunabhängig) als überzählig ausgeschieden
Entäuscht zeigte sich am gestrigen Abend der parteiunabhängige Georg Fallegger. Der 63-Jährige war von 2010 bis 2018 Mitglied der RPK, zuletzt als deren Präsident. Nun wollte er es nach vierjähriger Pause nochmals Wissen, wie er sagt und liess sich zusammen mit dem bisherigen parteiunabhängigen Christoph Isler von der IG Basi portieren. Fallegger wurde zwar mit 993 Stimmen gewählt, und erreichte damit auch das absolute Mehr, schied aber dann als überzähliger aus. Für ihn sei es bitter, aber nicht dramatisch, dass es nicht gereicht hat, meint Fallegger. Als Einzelperson sei es eben schwierig gegwesen, gegen die anderen Kandidaten anzutreten. «Meiner Meinung nach hat es daran gelegen, dass es keinen bürgerlichen Schulterschluss zwischen FDP, SVP und der IG Basi gegeben hat. Dies hätte meine Chance deutlich erhöht», ist Fallegger überzeugt. Nun sei er sehr gespannt, wie die Ämtervereilung im neuen Gemeinderat sein werde.
Die Abstimmungsergebnisse im Überblick
Die detaillierten Wahlprotokolle sind auf der Homepage der Gemeinde ersichtlich: