«Jedes Jahr ist es anders, das macht es spannend»
Melanie Fanger arbeitet seit ihrer Lehre jeden Sommer für das Brüttener Lohnunternehmen «Hungerbühler Lohnarbeiten GmbH». Nicht viele Frauen wagen sich auf den grossen Mähdrescher.
Melanie Fanger war früh von der Landwirtschaft begeistert, beeinflusst durch die ländliche Grüninger-Umgebung, in der sie aufgewachsen ist. Ihr Nachbar, selbst Bauer, und die unzähligen Nachmittage, an denen sie ihm im Stall mit den Kühen geholfen hat, haben sie in ihrer Lehrstellenwahl zur Landwirtin bestärkt. Nach einem Lehrjahr bei der Familie Hungerbühler in Brütten, ist die bald 22-Jährige nun im Abschluss ihres Studiums zur Agronomin an der Fachhochschule in Zollikofen. «Die vielfältige Arbeit auf dem Feld und im Stall haben mich schon immer begeistert, deshalb habe ich diesen beruflichen Weg gewählt», sagt Fanger. Besonders begeistert zeigt sie sich von braunen Kühen und dem Mähdreschen.
Hand für grosse Maschinen
Melanie Fanger – mit 1,55 Meter Körpergrösse – zeigt keine Scheu, wenn sie in den grossen Mähdrescher einsteigt und beginnt, ihre Längen auf den Feldern um Brütten zu ziehen. Auf den alljährlichen Prozess im Sommer freue sie sich immer sehr. Da die Schweizer Felder eher überschaubar sind, eignet sich nicht jeder landwirtschaftliche Betrieb solche teuren Maschinen an. Landwirt Franz Hungerbühler aus Brütten zählt zu denjenigen in der Region, der eigene Maschinen besitzt. Mit seiner speziellen Bodenbearbeitungsmaschine, einer Bodenfräse, führt er nicht nur das Dreschen im Sommer, sondern auch andere Arbeiten wie Gülle führen oder sähen aus. Üblicherweise dauert der ganze Dreschprozess den ganzen Juli über. Nasse Wetterbedingungen können die Sache allerdings zeitlich verschieben. Flexibilität und Spontanität sind also gefragt. Jedes Jahr ist anders als das Letzte. «Das macht die Landwirtschaft besonders spannend», meint Melanie Fanger. Trotzdem hoffen die Landwirte dieses Jahr auf optimale Bedingungen für den ganzen Dreschprozess.