Nürensdorf

Für das historische Museum beginnt eine neue Ära

Seit einem halben Jahr gibt es den Verein «Ortsmuseum Nürensdorf» nun. Die Vorstandsmitglieder wollen die Kulturstätte wiederbeleben.

Franz Imhof (l.), Yvonne Guggenbühler und Iwan Müller wissen viele Geschichten zu erzählen – so auch über den alten Nürensdorfer Traktor. (np)
Grosse Begeisterung für die geschichtsträchtichen Stücke. (np)

Über alte Milchkessel, Schreibmaschinen, Leiterwagen, Schulbänke, Bügeleisen, Pflüge und einen Traktor aus den 30er-Jahren findet sich im Ortsmuseum Nürensdorf alles. Doch über rund fünf Jahre standen die geschichtsträchtigen Stücke meist unberührt und ungesehen herum. Willi Kobel sprach im vergangenen Jahr im Interview von einem etwas «kümmerlichen Dasein» des Museums, das der Gemeinde gehört.

Damals hatte die Kultur- und Freizeitkommission, in der auch Kobel tätig ist, die Aufgabe, das Gebäude und sein Innenleben zu unterhalten. Doch nach vielen Abgängen von prägenden Persönlichkeiten wie beispielsweise Ruth Meyer, konnte von einem belebten Museum nicht mehr die Rede sein und die Kommission wollte das Museum auslagern. Es galt, neue motivierte Kräfte zu finden. Was tatsächlich gelang.

Neuen Verein gegründet

Im Dezember wurde der Verein «Ortsmuseum Nürensdorf» mit der abtretenden Gemeinderätin Yvonne Guggenbühler als Präsidentin und Willi Kobel als Vizepräsidenten gegründet. «Meine Gemeinderatskollegen meinten zu mir, ich hätte jetzt dann ja mehr Zeit für eine solche Aufgabe. Ich möchte es gerne probieren», sagt sie. Dass das alte Haus an der Lebernstrasse 5 zum Ort der Begegnung mit «Kaffeestübli» wird, ist die Vision des gesamten Vereines.

Ein wenig Idealismus und Stolz

Dem scheint nicht viel im Weg zu stehen. Seit der Vereinsgründung traten rund 50 Mitglieder bei. Die freiwillige Mithilfe komme von Zahlreichen, die mit Herzblut dabei seien, so Guggenbühler. Das Kernteam bestünde aus zehn Personen, darunter Iwan Müller, für den Bau zuständig, und dem Gastronomen Franz Imhof. «Dass wir viele engagierte Mitwirkende haben, freut uns ungemein. Besonders in der Anfangsphase gibt es unglaublich viel zu tun.» Sie wünschen sich zukünftig weitere aktive Mitglieder, die hin und wieder vor Ort sind und mithelfen. «Es muss ein Hobby sein. Und ein wenig Idealismus gehört auch dazu», gibt Franz Imhof zu bedenken.

Tatsächlich wirbelt man jetzt noch hin und wieder Staub auf, wenn man durch die Räume des Museums schlendert. In nächster Zeit wird jedoch nicht nur geputzt, auch am Vorplatz und dem Garten wird Hand angelegt. Zum neuen Erscheinungsbild kommt eine massive Aufschrift am Eingang hinzu. Die ausgebliebenen Besuche von Primarschulklassen in den letzten Jahren sollen nun wieder stattfinden; die erste war bereits da. «Wir sind stolz darauf, das Museum für die Bevölkerung wieder zu öffnen», erzählt Guggenbühler.

Anliegen für Gemeinde

Finanziert wird das Ganze vor allem von der Gemeinde, nämlich durch die Anstossfinanzierung von 30 000 Franken und einem Beitrag für die Gartengestaltung. Den Verantwortlichen sei es laut Gemeinderätin Guggenbühler ein Anliegen, dass man sich um das Museum kümmere. Weitere Einnahmequellen seien die Mitgliederbeiträge, in Zukunft die Kaffeestube und die gelegentliche Vermietung eines Raumes als Sitzungszimmer. Neu soll das Museum jeden dritten Sonntag im Monat ein gemütlicher Treffpunkt werden und zudem der aktuellen Ausstellungsreihe «Kunst im Dorf» einen Platz bieten.

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