Sport

Gelber Filzball gegen löchrigen Kunststoffball

Sportarten wie Pickleball oder Padel sind im Trend und wachsen rasant gegenüber anderen Sportarten. Sieht sich der traditionelle Tennissport dadurch gefährdet?

Wird der gelbe Filzball bald durch einen löchrigen Ball ersetzt? (fr)

Neben den fünf Aussentennisplätzen auf der Sportanlage bxa in Bassersdorf wirkt der einzelne Padeltennisplatz trotz seiner blauen Farbe etwas unscheinbar. Trotzdem ist vermehrt darüber zu lesen, dass junge Racketsportarten wie «Padel» oder «Pickleball» dem traditionellen Tennissport Konkurrenz machen. Bei beiden neuen Sportarten gibt es wie beim Tennis ein Feld mit zwei Seiten und einem Netz in der Mitte. Das Pickleballfeld präsentiert sich wesentlich kleiner, dazu wird mit einem löchrigen Kunststoffball gespielt. Der Ball ist beim Padeltennis vergleichbar zum Tennisball, allerdings wird dort das Feld um Wände erweitert, welche viele Spielprinzipien des Tennis umdrehen.

Unterschiedliche Eintrittshürden

«Bei schönem Wetter ist unser Padel-Platz praktisch immer besetzt. Die Nachfrage zeigt unverändert klar nach oben», erzählt Pascal Zeder, Mitgründer des Padelclubs in Bassersdorf. «Verglichen mit Tennis sind Eintrittshürden ins Padel viel kleiner. Padel macht auch als Anfänger grossen Spass», ergänzt er. Aus diesem Grund sieht Zeder Padel als attraktive Alternative für Spieler, welche sich nicht stundenlang die komplexere Technik von Tennis aneignen möchten.

Nachgefragt beim Tennisclub Airport Bassersdorf erklärt Karin Agamemnon: «Wir sehen Padel und Pickleball eher als eine Ergänzung und nicht als Konkurrenz. Es gibt sogar Statistiken, dass Menschen via Padel zum Tennis kommen.» Die Mitgliederbasis des Bassersdorfer Tennisclubs zeigt sich konstant: Der Tennisclub hat heute 174 aktive Mitglieder, verglichen zu 169 Mitgliedern per Ende 2022.

Beliebtheit steigt

Pickleballplätze in der dorfblitz-Region gibt es derzeit noch keine. Die nächsten befinden sich in Winterthur. «Pickleball gewinnt zunehmend an Beliebtheit, nicht nur in Racketsportanlagen, sondern auch als kreative Sommernutzung auf Eisfeldern. Aktuell prüfen wir, wo in der Region passende Plätze realisiert werden könnten», erklärt Dominik Kuhn, Gründer von «Pickleball Corner».

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in unmittelbarer Zukunft keine markanten Veränderungen in der Tenniswelt zu erwarten sind. Mittel- bis langfristig wird die Zukunft zeigen, ob die Sportarten eher «ergänzend» oder «konkurrierend» einander gegenüberstehen werden.

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