Region

Gemeinsames Vorgehen angestrebt

An den Gemeindeversammlungen von Nürensdorf und Oberembrach wird dasselbe Traktandum behandelt, nämlich ein Rahmenkredit über 750 000 Franken für Massnahmen bezüglich Öffnung der Eigentalstrasse.

Immer mehr Stimmen werden laut, welche die Eigentalstrasse für den Verkehr offenhalten wollen. (sg)

Nachdem die beiden Gemeinderäte an ihren letzten Gemeindeversammlungen von ihren Bürgern den Auftrag erhalten haben, alles Mögliche zu unternehmen, damit die Eigentalstrasse nicht wie geplant 2027 für den Verkehr geschlossen wird, beantragen sie für Massnahmen jeweils einen Rahmenkredit über 750 000 Franken. So steht es in den Weisungsbroschüren der beiden Gemeinden.

Dazu gedrängt wurde die Nürensdorfer Exekutive durch die angenommene Einzelinitiative von Max Morf. In Oberembrach hat daraufhin eine Umfrage sehr deutlich gezeigt, dass die Bevölkerung vom Gemeinderat erwartet, sämtliche Möglichkeiten zur Offenhaltung der Strasse auszuschöpfen.

Die Höhe des Rahmenkredits ist eine reine Schätzung, wie Nürensdorfs Gemeindeschreiber Andreas Ledermann erklärt: «Massnahmen wurden noch keine ausgearbeitet, wir sind an der Analyse möglicher Szenarien.» Mit dem beantragten Rahmenkredit sollen alle als geeignet erscheinenden Massnahmen für eine Umsetzung finanziert werden können, die eine Offenhaltung der Eigentalstrasse für den motorisierten Verkehr beinhalten.

Politischer Vorstoss

Nach den beiden wegweisenden Gemeindeversammlungen haben sich deren Gemeinderäte auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt und ein Anwaltsbüro damit beauftragt, eine rechtliche Auslegeordnung und Vorschläge für mögliche Vorgehensweisen auszuarbeiten. Eine Kommunikationsagentur soll bei der Koordination mithelfen.

Nürensdorf ging noch einen Schritt weiter und hat verschiedene kantonale Fachstellen, welche am Runden Tisch Eigental teilnahmen, die Stadt Kloten und Mitglieder des Regierungsrates angeschrieben und um eine Einschätzung der aktuellen Situation gebeten. Deren Antworten seien ebenfalls an das obenerwähnte Anwaltsbüro zur Kenntnis weitergeleitet worden. Zusätzlich werden die umliegenden Gemeinden und die Planungsgruppe Zürcher Unterland miteinbezogen.

Gemeinderat lehnt ab

Soweit – so gut. Nun empfiehlt der Gemeinderat Nürensdorf in der Weisungsbroschüre jedoch die Ablehnung dieses Rahmenkredits. Das Anliegen von Max Morf geniesse «persönliche Sympathien im Gemeinderat», dennoch beurteile die Gesamtbehörde die Erfolgsaussichtung einer dauernden Öffnung des Eigentals als gering. Zudem würden die finanziellen Mittel nicht haushälterisch eingesetzt. Immerhin sind es doch dreiviertel Millionen Franken – also kein Pappenstiel im Haushaltsbuch der Gemeinde.

Bei einer Genehmigung der Rahmenkredite in beiden Gemeinden werden die Aufwände je hälftig auf die Gemeinden verteilt, erklären sie, obwohl Nürensdorf doch rund fünfmal soviel Einwohner aufweist wie Oberembrach.

Postulat auch in Kloten

Die beiden SVP-Gemeinderäte Rico Käser und Ueli Morf haben gemeinsam mit sieben weiteren Personen Ende März dem Stadtrat Kloten ein Postulat überwiesen, in dem sie die Schliessung der Strasse in Frage stellen. Die Verkehrssituation habe sich seit 2015, als man den Entscheid am Runden Tisch Eigental getroffen habe, verändert. Es habe deutlich mehr Fahrzeuge, welche die Eigentalstrasse nutzten. Die Politik müsse für einen fliessenden Verkehr sorgen, daher erachten die beiden Postulanten die Schliessung als nicht zielführend, erwarten gar zusätzlichen Verkehr für Kloten bei einer Sperrung – «es ist nicht einfach mit geschlossenen Augen zu akzeptieren.» Daher solle man in überkommunalem Interesse gemeinsam vorgehen mit Nürensdorf und Oberembrach und Gespräche aufnehmen für eine dauerhafte und naturverträgliche Offenhaltung. (sg)

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