Genossenschaft zur Rettung
Mit einem Aufruf möchte die Bassersdorferin Maja Brunner genügend Gleichgesinnte finden, um eine Genossenschaft zu gründen. Ziel ist die Erhaltung der Liegenschaft Gerlisbergstrasse 2 – auch Centrumshüsli genannt – für verschiedenste öffentliche Zwecke.
Der Verkauf des Centrumshüsli, der Liegenschaft an der Gerlisbergstrasse 2, welche der Reformierten Kirchgemeinde Breite gehört, gab bereits an der Kirchgemeindeversammlung von Ende November zu reden. Man hatte dort ein Modell, wie es die Holzkorporation Oberwil getätigt hatte, in den Raum geworfen. Nämlich das Kapital mittels Anteilsscheinen von 1000 Franken Nennwert zusammenzubringen, um eine Genossenschaft zu gründen und somit das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu sanieren und weiter zu nutzen. Obwohl sich die Kirchenpflege eher kritisch dazu äusserte, gibt die Bassersdorferin Maja Brunner nicht auf. «Ich habe an der Kirchgemeindeversammlung gesagt, dass ich mitmache und mich dafür einsetze – das tue ich jetzt.»
Öffentliche Umfrage lanciert
Nach vielen Umfragen bei Bekannten, Diskussionen und Reaktionen aufgrund der Versammlung und nach Rücksprache mit den Verantwortlichen der Kirchenpflege, der politischen Gemeinde und des Gewerbevereins, versucht sie nun, eine Art öffentliche Umfrage zu lancieren. «Ich wage den Versuch, Nägel mit Köpfen zu machen und hoffe, dass sich viele Leute oder Institutionen bei mir melden und sich für die Idee begeistern lassen.»
Für Maja Brunner gäbe es mehrere Verwendungsmöglichkeiten, für die sich ein Erhalt des Centrumshüsli lohnen würde: Vorträge, Lesungen, Ausstellungen, ebenso ein Eventlokal für Private, Vereine oder das Gewerbe. Auch ein kleines Ortsmuseum mit wichtigen Gegenständen und Dokumenten von Bassersdorf könnte sie sich vorstellen. Ein Thema, das von der Gemeinde durch den Verkauf der Kulturgüter angestossen wurde und die Gemüter erregt.
«Ohne Institutionen , die gewillt sind, einen grösseren Zustupf zu leisten, können wir die im Raum stehenden Beträge kaum stemmen.»
Hohe finanzielle Lasten
«Das Ganze kann nur zu Stande kommen, wenn viele mitdenken, helfen und ganz wichtig: sich vor allem finanziell beteiligen», sagt Brunner. «Ohne Institutionen , die gewillt sind, einen grösseren Zustupf zu leisten, können wir die im Raum stehenden Beträge kaum stemmen.» Liegenschaftenverwalter Daniel Brunner schätzt rund eine Million Franken für die Sanierung des Gebäudes, das unter hohem denkmalschützerischem Status rangiert.
Mittlerweile wurden alle Vereine über die Gemeinde angeschrieben, derselbe Brief kursiert in Bassersdorf und auch der Gewerbeverein hat seine Mitglieder per Newsletter angeschrieben, sich für das Centrumshüsli einzusetzen. Bereits haben Mitglieder des GVBN das Gebäude begutachtet. «Wichtig ist jetzt ein grundlegendes Konzept und eine Gruppe von Personen, die mit guten, intelligenten und kreativen Ideen helfen, das Ganze zu iniitieren», sagt Maja Brunner dazu.
Wichtig ist ihr, dass sie möglichst viele Rückmeldungen erhält, um abschätzen zu können, ob sich ein Engagement für das Kleinod inmitten Bassersdorfs auszahlen könnte. Treffen keine Rückmeldungen ein, wird das Projekt begraben und die Kirchenpflege die Liegenschaft auf dem öffentlichen Markt verkaufen. «Ich hoffe auf Wunder», sagt Brunner. Eines verspricht sie: «Antworten erhalten Interessierte, wenn konkrete Resultate vorliegen».
Reaktionen an
thedi.brunner@bluewin.ch