Geologische Sondierungen für Brüttenertunnel
Im Zusammenhang mit dem Bau des Brüttenertunnels finden derzeit im Raum Bahnhof Bassersdorf und im Gebiet Geissloo, der einstigen Tunneleinfahrt, geologische Sondierbohrungen statt.
Im Jahr 2020 haben die SBB im Auftrag des Bundes das Vorprojekt erarbeitet. In den kommenden Jahren wird die Planung vertieft und die baulichen Lösungen konkretisiert. Dazu gehört, ein genaues Bild von der Bodenbeschaffenheit und dem verborgenen Untergrund im Bereich des Bahnhofes, des späteren Tunneleingangs und des einstigen Streckenverlaufs, zu gewinnen. 2018 wurden bereits solche Bohrungen durchgeführt. Nun in der dritten Phase, welche von März bis Juli dauert, geht es darum, die damals gewonnenen Erkenntnisse zu verfeinern und nachzuschärfen, wie von Geologe Simon Roth, von der Jäckli Geologie in Winterthur, bei einer Begehung zu erfahren war. Die Beratungsfirma führt für die SBB die geologischen Abklärungen durch.
Wichtiges Gut Grundwasser
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Grundwasser. Da der Trinkwasserbedarf vorwiegend mit sauberem Grund- und Quellwasser gedeckt wird, ist Grundwasser gesetzlich geschützt. In Bassersdorf gibt es südlich der Bahngeleisein in geringer Tiefe grössere Grundwasservorkommen. Eine Herausforderung für die Planer, denn je höher der Grundwasserspiegel liegt, desto anspruchsvoller ist ein Bau. Für Planer sind auch die Erkenntnisse über die Gesteinsschichten und ihre Festigkeit von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, die Baustelle vor Wassereinbrüchen zu schützen und die Bauverfahren für diesen Tunnel festzulegen.
Die Sondierbohrungen werden mit kleinen Bohrgeräten auf Raupen vorgenommen. Dabei werden sogenannte Kernrohre in den Boden getrieben. Der Gesteinsinhalt wird in dieser hohlen Stange an die Oberfläche befördert und in Behältern aufgereiht.
See im Gebiet Eich?
Die Bohrungen, welche im Bereich des Bassersdorfer Bahnhofes und entlang des Bahndamms durchgeführt werden, reichen bis zu vierzehn Metern Tiefe. Bei zwölf Metern fanden die Geologen Kies und Sand, ab vierzehn Metern stiessen sie auf Gestein einer Gletschermoräne. Die Bohrkerne zwischen drei und acht Metern förderten eine lehmige Schicht zu Tage, was vermuten lässt, dass es vor rund 20 000 Jahren im Gebiet Eich einmal einen tiefen See gegeben haben muss, wie Geologe Roth erklärt.
Insgesamt werden in den kommenden Wochen im Bereich des Bahndamms, auf dem offenen Feld Eich und im Waldgebiet Geissloo rund zwölf solcher Bohrungen durchgeführt.
Infoabend Mehrspur
SBB, Zürcher Verkehrsverbund und die Gemeinde Bassersdorf laden zu einem Infoabend zum Projekt Mehrspur-Zürich-Winterthur ein.
2. Mai
Sportanlage bxa
19 Uhr bis 20.30 Uhr
Programm und Anmeldung auf: https://mehrspur.event.sbb.ch