Bassersdorf

Katzenjammer nach dem Schweizer Aus

Es hatte so hoffnungsfroh begonnen, das Schweizer Fussball-Sommermärchen. Deshalb hatte sich Bassersdorf für das Viertelfinal gegen Spanien auch mit zwei Public Viewings gewappnet, um das Spiel gemeinsam hautnah mitzuverfolgen. Nach der Euphorie folgte jedoch die Ernüchterung.

Ernüchterung der Fans beim Public Viewing in der Basi Badi nach dem Aus der Schweizer. (rh)
Jubel nach dem Ausgleich von Xherdan Shaqiri in der 68. Minute. (rh)
Gebannt verfolgen die Fans den Spielverlauf in der Badi Basserdorf. (rh)

Der Kioskbetreiber der Badi Bassersdorf, Claudio Graf, wollte seinen Badegästen etwas Besonderes bieten. Er liess für den Fussball-Abend am Freitag auf der Terrasse extra einen grossen Bildschirm aufstellen. Auch hatte er mit Pouletschenkel hot&spice und Pommes auch ein spezielles Menu für den heissen Fussballabend im Angebot. Rund 50 Personen, teils in Badekleidern, teils im roten Fussballoutfit machten es sich dann auch an den Tischen und eigens mitgebrachten Campingstühlen gemütlich. Da und dort ploppte der Verschluss der Bügelflasche eines Quellfrösch-Bieres. Der Abend konnte beginnen. Doch schon nach acht Minuten kam Unruhe auf, als Denis Zakaria ein unglückliches Eigentor schoss und die Schweizer in Rücklage brachte.

Die Arme reckten jedoch wieder zum Jubel in die Höhe, als Xherdan Shaqiri in der 68. Minute den Ausgleich erzielte. Schreie der Entrüstung gab’s dann aber in der 77. Minuten als Remo Freuler die rote Karte fasste und sich die Schweizer von nun an zu Zehnt in die Verlängerung retteten. Viel Applaus bekam an diesem Abend Yann Sommer, der mit unglaublichen Paraden die Schweizer immer wieder vor Schlimmerem bewahrte. Noch einmal ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Fans in der Badi beim finalen Penaltyschiessen. Ein letzter Jubel, als Torhüter Sommer den Schuss des Spaniers Rodri parierte. Doch die Gesichter wurden immer länger, als die Schweizer die drei entscheidenden Bälle vergaben und das Verdikt feststand. Die Schweizer sind raus!

Doch trotz allem zollen die meisten Zuschauer unserer Schweizer Mannschaft Respekt für den insgesamt tollen Fussball, den wir in den vergangenen Wochen erleben durften.

Volles Zelt am Freitagabend auf dem Dorfplatz. (Supatcha Korin)
Es hatte nicht sollen sein. Die Schweiz ist raus dem Turnier. (Supatcha Korin)
Der Sommergarten ist noch bis heute Sonntagabend in Betrieb. (rh)

Gemeinsam freuen und leiden

Ähnliche Szenen gab es auch auf dem Bassersdorfer Dorfplatz zu sehen. Der FC hatte zusammen mit dem Eishockey Club und der Feuerwehr einen kleinen, aber feine Sommergarten mit Zelten, Lounges und Attraktionen aufgebaut, wo die Spiele ebenfalls auf Grossbildschirm miterlebt werden konnten. Bei Bratwurst und Bier tauchte man auch hier ein in die verrückte Welt des Fussballs. Freute sich an den verwandelten Toren und ärgerte sich entsprechend an den vergebenen Chancen. Das ist Fussball, ein Sport der Emotionen, die man bei einem Public Viewing noch intensiver erleben kann als alleine zu Hause vor dem Bildschirm.

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