Kerzenziehen – seit Jahrzehnten eine Tradition
In der letzten Novemberwoche fand das vom «Gemeinnützigen Frauenverein Bassersdorf» organisierte Kerzenziehen in der Bungertstube statt. Es hat jahrzehntelange Tradition und erfreute sich einer regen Nachfrage.
Rund um die Bungertstube ist eine Baustelle. Dies macht es für die Besuchenden nicht leicht, den Weg zum Kerzenziehen zu finden. Trotzdem: die Nachfrage war gross, erlärt Daniela Sieber. Sie ist Teil des vierköpfigen Kernteams des Frauenvereins und die Person, die alle Fäden in den Händen hält. «Es sind bereits 25 Schulklassen gekommen» – und dies nach nicht mal der Hälfte der Zeit. Das erste Jahr nach der Pandemie war noch harzig gewesen, doch mittlerweile hätten sich die Besucherzahlen wieder auf einem sehr guten Niveau eingependelt.Im Eingangsbereich riecht es wohlig nach Bienenwachs. Dass dieses Wachs von den Paraffinwachse örtlich getrennt wird, sei wichtig, meint Franco Avino, einer der männlichen Helfer. Eine Kerze, die beide Wachse enthalte, brenne nicht gut, weiss er.
Bevor es losging mit dem Kerzenziehen galt es, die Bungertstube auszustatten mit all den nötigen Geräten. Avino erklärt, dass der Aufbau eher Männersache sei, da die Wachssäcke schwer seien, man helfe sich gegenseitig beim Aufbau. Der Schein trügt an diesem Abend, was die Verteilung der Geschlechter der Helfenden angeht: 40 Mitglieder des Vereins sind Frauen, nur vier sind Männer.
Was meinen die Kunden und Kundinnen, was die Helferinnen?
Jasmin Sperandio ist mit ihrem Sohn gekommen: «Wir waren bereits am Sonntag hier und der junge Herr wollte nochmals kommen.» Vier junge Erwachsene sind ebenfalls hier: Savi Reno, eine von ihnen erklärt: «Kerzenziehen macht Spass». Sie hat drei Kollegen und Kolleginnen mitgenommen; die vier scheinen sich gut zu amüsieren. Nina Boller, sieben Jahre alt ist mit ihrer Mutter vor Ort: «Sie war <gwundrig>, was man hier alles so macht beim Kerzenziehen». Deswegen habe sie gefragt, ob sie mithelfen könne. Rosi Rutz, eine langjährige Mitarbeiterin des Vereins erzählt: «Es gibt viele Leute, die seit dem Kindergartenalter immer wieder kommen.» Durchschnittlich mache ein Gast zwei bis drei Kerzen, weiss sie zu berichten. Wie immer werde der Reinertrag an zwei karitative Einrichtungen gespendet, erklärt Daniela Sieber.