Brütten

Klare Haltung: Windräder sollen 700 Meter Abstand einhalten

Der Gemeinderat hat der Baudirektion des Kantons Zürichs nach deren Windenergie-Plänen auf dem Chomberg eine Antwort zukommen lassen. Genau beobachtet wird auch die Bestrebung, diese Standorte in den Richtplan einzutragen.

Die beiden Gebiete beim Chomberg werden vom Kanton als mögliche Standorte für Windräder geprüft. (Quelle: Gemeinde)

Die kantonale Baudirektion von Regierungsrat Martin Neukom (Grüne) ist mit dem Thema Windenergie aktiv und konnte sich bislang in 46 Gebieten bis zu 120 grosse Windräder vorstellen. Vor kurzem sind noch sechs Windpotenzialgebiete hinzugekommen, darunter auch in der Gemeinde Brütten auf dem Chomberg. Da das Thema Windenergie einige Gemeinden betrifft und zu grosser medialer Berichteflut geführt hat, hat der Gemeinderat Brütten eine Stellungnahme dazu verfasst, die an die Baudirektion ging und auf der Homepage aufgeschalten ist.

Mitverantwortung für Klimaschutz

Man anerkenne die Mitverantwortung für den Klimaschutz sowie auch die grundsätzliche Förderung von Windenergie, erklärt der Gemeinderat. «Eine sachliche Prüfung kann erst erfolgen, sobald konkrete Projektunterlagen inklusive einem Umweltverträglichkeitsbericht vorliegen.» Es werden auch zwei Gebiete im Einzugsgebiet der Gemeinde Brütten überprüft, nämlich das Potentialgebiet Nr. 47 «Chomberg A» und Nr. 48 «Chomberg B».

Der Gemeinderat lässt in seinem Schreiben durchblicken, dass er diese beiden Gebiete nicht wirklich als Optionen für eine Windenergieanlage sieht. So ist Nr. 48 das eigentliche Naherholungsgebiet von Brütten – der Wald weise einen wertvollen Baumbestand auf neben seltenen Insekten, Fledermäusen und Säugetieren. Zudem liegen der Vita Parcours , das Pfadiheim sowie drei Feuerstellen direkt vor der Haustüre der Brüttener. Beim anderen Potentialgebiet wirft der Gemeinderat die bedeutenden Magerwiesen und diverse Biodiversitätsförderflächen in die Waagschale.

«Wir fordern einen minimalen Abstand zum Siedlungsgebiet von 700 Metern.»

Daniel Spiess, Gemeindeschreiber ad interim

Mindestabstand 700 Meter

Entschieden ist noch nichts, dennoch ist die Baudirektion im Thema Windenergie überaus aktiv und umtriebig. «Wir beobachten auch, dass die Rega regelmässig den Chomberg auf dem Weg ins Kantonsspital Winterthur auf geringer Höhe überfliegt», sagt Gemeindeschreiber ad interim Daniel Spiess auf Anfrage. Es gebe also mehrere Angriffspunkte bei den gewählten Potentialgebieten. Zudem schreibt der Gemeinderat deutlich: «Wir fordern einen minimalen Abstand zum Siedlungsgebiet von 700 Metern.»

Im Moment bereitet der Kanton Zürich den Eintrag von Eignungsgebieten für die Windenergienutzung im Kantonalen Richtplan vor. Anhand einer Interessenabwägung definiert er die effektiven Eignungsgebiete und beantragt dem Kantonsrat einen entsprechenden Eintrag im Kantonalen Richtplan. Ausstehend ist auch noch beim Bundesamt für Verkehr BAZL eine Prüfung der Standorte bezüglich der Flugsicherheit zum nahen Flughafen Kloten. Dennoch ist die Gemeinde gut beraten, die Entwicklung im Auge zu behalten.

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