Staatsanwaltskandidat in letzter Minute

Die Staatsanwaltschaft Winterthur-Unterland muss eine Vakanz füllen für die Amtsdauer 2021/25. Trotz Suche wurden keine Kandidaten gefunden und somit musste der Bülacher Bezirksrat eine Urnenwahl anordnen, da «die Voraussetzungen für eine stille Wahl nicht erfüllt sind.» Die Wahlzettel wurden in der Folge ohne Auswahl von Kandidatinnen und Kandidaten versandt – jetzt ist doch noch jemand Willens, für dieses Amt zu kandidieren.

Nur 209 wählbare Personen für das Amt

Die Stimmberechtigten können für dieses spezielle Amt nicht irgendeinen Namen auf den Wahlzettel schreiben, denn wählbar ist nur eine Person, die für dieses spezialisierte Amt auch die nötigen Qualifikationen mitbringt und bereits im Beruf arbeitet. Im Kanton Zürich sind dies zurzeit 209 Personen. Die SVP Bülach war mit der Nomination von Kandidaten an der Reihe und wurde damit betraut. Sie zauberte denn auch zwei Wochen vor der Wahl am 12. März einen Kandidaten aus dem Hut: der in Nürensdorf wohnhafte Roberto Colombi. Er arbeitet bereits bei der Staatsanwaltschaft Winterthur-Unterland und ist im Bezirk Uster als Staatsanwalt gewählt.

Vakanz weitergeschoben

Sollte Colombi gewählt werden, steht der Bezirk Uster dann mit einer Vakanz da. In der kurzen Informationen auf der Website wird erwähnt, dass Colombi seine Wohnregion auf der ihr zugehörigen Staatsanwaltschaft vertreten möchte, das sei seine Motivation für die Wahl am 12. März.

Die Rückendeckung der Parteien im Bezirk Bülach sind Colombi gewiss, wie die SVP-Bülach auf ihrer Website bekannt gibt. Die Kandidatur Colombis sei geprüft worden und von den übrigen Parteien an der Interparteilichen Konferenz befürwortet. Somit steht dem Kandidaten nichts mehr im Wege, ausser ein leerer Wahlzettel, auf dem der Name Colombi stehen sollte.

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