MehrSpur Zürich-Winterthur: Bauernhof kann bestehen bleiben
Die Landschaftsgestaltung im Zusammenhang mit dem Bau des Brüttener Tunnels hat verschiedene Anpassungen erfahren. Das überarbeitete Projekt liegt seit Montag, 4. November öffentlich zur Einsicht und Stellungnahme auf. Durch die Verschiebung einer geplanten Bücke über die Geleise kann der Bauernhof am Schienenwiesenweg bestehen bleiben.
Im Rahmen des Projekts MehrSpur Zürich – Winterthur wird die Landschaft am einstigen Tunnelportal zwischen Bassersdorf und Baltenswil neu gestaltet. Dazu gehören unter anderem Terrainaufschüttungen beidseits des Bahntrassees der Linie Bassersdorf-Effretikon, die Schliessung der Unterführung Schienenwiesenweg, der Bau einer neuen Brücke über die Geleise, sowie der Anpassung des Wildtierkorridors.
Im ersten Projektentwurf, welcher im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens, im Juni 2023 zur Vernehmlassung öffentlich auflag, hätte auch der Hof von Thomas Loser am Schienenwiesenweg abgebrochen und weiter westlich wieder aufgebaut werden sollen. Mit seiner Einsprache, hat sich Landwirt Loser erfolgreich dagegen gewehrt.
Aufschüttung redimensioniert
Nach intensiven Verhandlungen mit den SBB, wie er selbst sagt, konnte eine gemeinsame Lösung gefunden werden, sodass der Landwirtschaftsbetrieb an seinem heutigen Standort bestehen bleiben kann. Der Bassersdorfer Bauer zeigte sich denn auch gegenüber dem dorfblitz zufrieden. «Mein Grundstück wird mit der Anpassung vom Tunnelbau nicht mehr direkt tangiert und auch der Installationsplatz während der Bauphase ist nicht mehr auf meinem Land geplant.» Seine Hartnäckigkeit bei den Verhandlungen hat sich offenbar ausbezahlt. Ein Wehrmutstopfen jedoch bleibt. Der Zubringerast von Dietlikon in den Tunnel führt weiterhin direkt unter seinem Haus hindurch.
Durch die Reduzierung der Landschaftsgestaltung würden zirka 250 000 Tonnen Material zusätzlich mit der Bahn abtransportiert. Zudem verkleinere sich während der Bauphase die Fläche des Installationsplatzes Schinenwisenweg um rund 19 000 Quadratmeter, heisst es im öffentlich zugänglichen Projektbericht.
Stahlbrücke statt Betonwerk
In der Folge wurde auch die geplante massive Betonbrücke von 15 auf 6 Metern Breite redimensioniert und durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Diese neue Brücke soll auch rund 120 Meter weiter westlich Richtung Bassersdorf zu stehen kommen und so die Tagelswangerstrasse mit der Baltenswiler-/Basserdorferstrasse verbinden. Diese neue Verbindung soll durch den Wegfall der Unterführung Schienenwiesenweg dem Langsamverkehr, sowie dem Landwirtschaftsverkehr als Überquerung der Geleise dienen.
Im Weiteren wurde der westlich vom Schinenwisenweg/Oberrietweg geplante Kleintierdurchlass unter der Bassersdorferstrasse um rund 90 m in Richtung Bassersdorf geschoben. Der Anschluss des Schienenwisenwegs wurde hinsichtlich seiner Ausbildung so optimiert, so dass der Veloweg und der Schinenwisenweg auf einem Teilstück gemeinsam geführt werden können, wie es im Bericht weiter heisst. Die entsprechenden Änderungen sind derzeit auf dem Gelände mit Pfählen ausgesteckt.
Öffentliche Auflage bis 3. Dezember
Seit Montag, 4. November liegt das angepasste Projekt öffentlich zur Einsicht auf. Die Unterlagen können bis am 3. Dezember auf dem Bauamt der Gemeinde Bassersdorf oder online unter www.zh.ch/auflagen-eisenbahnen eingesehen werden. Zudem stehen SBB-Projektverantwortliche am 20. und 27. November 2024, jeweils zwischen 15:00 und 16:30 Uhr im Sitzungszimmer des Bauamtes für Fragen oder Hinweise zur Verfügung, wie es auf der Gemeindewebseite nachzulesen ist.