Nürensdorf

Mit dem Kajak an die Nordsee

Bis ans Hoek van Holland zu paddeln war ein Traum von Stephan Schmid, den er sich im Mai erfüllte. Er paddelte mit seinem Kajak vom Bodensee aus los und erreichte nach 28 Tagen und einigen Herausforderungen sein Ziel.

Stephan Schmid mit seinem Kajak «Manawa» vor dem Rheinfall. (sc)

«Mich faszinierte der Gedanke, von der Haustür weg über den Wasserweg direkt ans Meer paddeln zu können», erzählt Schmid. Am 16. Mai startete er sein Abenteuer in Kreuzlingen. Ab dem Rheinkilometer Null in Konstanz beträgt die Strecke 1032,8 Kilometer. «Da ich noch auf Seitenarmen des Rheins paddelte, wurden es 1170 Kilometer», so der Sportler. Pro Tag sei er teilweise bis zu acht Stunden gepaddelt und habe 40 bis 80 Kilometer zurückgelegt. Auf der Strecke mussten etwa 20 Wehre überwunden werden. Meist musste er dazu sein mit Gepäck beladenes, 60 Kilogramm schweres Kajak steile Böschungen hinaufziehen, das Wehr bis zu zwei Kilometer umgehen und es wieder ins Wasser abseilen.

Begleitung von einem Hai

«Auf der Reise habe ich bei einem Wehr einen Haifisch-Badelatschen gefunden», erzählt Schmid. Aus Spass und analog zum Film «Castaway» hat er den Badelatschen «Wilson» getauft. Sein Abenteuer hat Schmid in über 92 kleinen Videos festgehalten, die er in einem Whatsapp-Chat an Freunde schickte. Auf der Reise kam ihm eine spontane Idee: «Wilson und ich gründeten die ‹Wilson Foundation›, welche Geld für die Stiftung Pigna in Kloten sammelt». Schmid ist stolz über die gesammelten 1700 Franken.

Die letzte grosse Herausforderung war über den Frachthafen von Rotterdam an die Nordsee zu gelangen. Es ist verboten, mit dem Kajak durch den Hafen zu paddeln. «Nach 20 Minuten wurde ich von der Port Authority gestoppt.» Über die Ziellinie ans Hoek van Holland ist Schmid dann mit einem Polizeiboot gefahren, welches sein Kajak aufgeladen hatte. «Über alles gesehen war diese Reise eines meiner schönsten Erlebnisse in meinem Leben», bilanziert Stephan Schmid.

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