Musikalisches Experiment aus Blech und Harfe
Anfangs April lud der Konzertzirkel Bassersdorf zu einem ungewöhnlichen und zugleich fesselnden Konzert mit einem ungewohnten Instrumentenmix.
Fünf Blechbläser und eine Harfenistin: Eine ungewöhnliche Kombination, die auf den ersten Blick wie ein gewagtes Experiment wirkt. Kann denn das zusammenpassen? Doch die Musiker zeigten eindrucksvoll, wie sich zwei klangliche Extreme harmonisch miteinander verbinden können.
Die Formation «Quintetto Inflagranti», bestehend aus Horn, Posaune, zwei Trompeten und einer Tuba, ist bekannt in der Schweizer Musikszene. Die Künstler präsentierten spannungsgeladene Gegensätze: die Blechbläser mit den lauten und kraftvollen Tönen waren die «Beast(s)» – die Bösen –, während die Harfenistin mit den eher sanften Tönen als «Beauty» – die Schöne – fungierte.
Nach einem barocken Stück spielten die Musiker Werke aus dem 20. Jahrhundert, in denen sie die Instrumente auf neue Art zusammenfügten. Sie zeigten, wie flexibel und vielseitig Musik sein kann. Die Zuhörer erhielten interessante Hintergrundinformationen über die Werke sowie deren Komponisten, was half, die Musik zu verstehen.
Das Ensemble «Quintetto Inflagranti» spielt seit 32 Jahren in dieser Besetzung. Die Formation nannte sich zuerst «Quintetto Infernale», was aber dann doch zu gewagt schien. «Quintetto Inflagranti» wurde die neue Bezeichnung, unter der sich die Musiker einen Namen schufen. Die Zuhörer an diesem Abend liessen sich musikalisch und akustisch von diesem ungewohnten Instrumentenmix überraschen und belohnten die gelungene Darbietung mit anhaltendem Applaus.
Schwindende Mitgliederzahlen
Der Konzertzirkel präsentierte Musik einmal mehr in einem überraschenden Kontext. Trotzdem war Präsidentin Regine Bachmann enttäuscht über die Besucherzahl. «Es wird immer schwieriger, Publikum für hochstehende Konzerte zu begeistern.» Zusätzlich kämpfe der Verein mit schwindenden Mitgliederzahlen. «Die Mitglieder werden älter und es rücken keine jüngeren nach.» Dies habe auch Auswirkungen auf die finanzielle Lage, da die Künstlergagen mit den Ticketverkäufen nicht kompensiert werden könnten.