Nürensdorf

Not beim Frauenverein: Gleich vier neue Vorstandsmitglieder gesucht

129 Jahre alt ist der Frauenverein Oberwil-Birchwil und zählt heute aktuell 210 Mitglieder. Nachdem vier Vorstandsmitglieder den Rücktritt gegeben haben, besteht Handlungsbedarf. Mindestens drei müssen ersetzt werden, um den Frauenverein fortführen zu können.

Michelle Trueb ist Präsidentin des Frauenvereins. (zvg)

Stolze 129 Jahre alt ist der Frauenverein Oberwil-Birchwil (FOB). Obwohl sich der Name Frauenverein etwas verstaubt anhört, zählt der Frauenverein mit über 200 Mitglieder zu einem der grössten Frauenvereine in der Umgebung. «Da unsere Dorfteile kein eigentliches Zentrum besitzen, ist es wichtig, dass es Orte gibt, wo man sich treffen und austauschen kann. Das ist ja eines der Ziele eines Vereins», erzählt Präsidentin Michèle Trüb. «Ich durfte bisher viele spannende Frauen kennenlernen, die ich wohl in meinem sonstigen Alltag mit Kindern und Familie nie getroffen hätte.»

Schwindende Teilnahmen

Treffen können sich die Mitglieder an Anlässen. «Es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass die Teilnahme an Events mit den Jahren immer mehr abgenommen hat. So mussten wir auch Anlässe absagen, weil sich zu wenig Frauen angemeldet hatten», meint Chantal Salzgeber, verantwortlich für Events und Veranstaltungen. «Man muss ohne Zweifel eine Grundsatzdiskussion führen, ob ein solcher Verein in der heutigen Zeit noch eine Daseinsberechtigung hat. Mit solchen Problemen kämpfen viele Ve-reine, nicht nur der Frauenverein Oberwil-Birchwil – dies ist wohl eine Zeiterscheinung.»

Wird der Traditionsverein sein 130-jähriges Jubiläum nächstes Jahr feiern können, werden sich viele fragen. «Wenn die Vorstandsmitglieder nicht ersetzt werden können, werden wir im schlimmsten Fall an eine Vereinsauflösung denken müssen», informiert Trüb. Interessenten für einen der Vorstandssitze können sich direkt bei ihr melden unter: michele.trueb@hispeed.ch.

Michelle Trueb ist Präsidentin des Frauenvereins. (zvg)
Michelle Trueb, Präsidentin

«Tolle Events wie Kinobesuche mit Nachtessen, Weindegustation bei einer erfolgreichen Winzerin der Region, das eigenhändige Herstellen eines Ledergurtes, Kochkurse, Ausflüge und natürlich unsere alljährlichen grossen Spendenanlässe wie der frühere Suppenzmittag und später die Stubete, haben mich erfreut. Die fröhlichen Frauenrunden waren mein Antrieb. Die Ludothek steht der gesamten Bevölkerung offen. Am Seniorenzmittag geniessen die Rentner das feine Essen und die Gesellschaft. Die Spielgruppen sind feste Institutionen im Dorf, welche die Eltern entlasten und den Alltag der Kleinen bereichern.»

Claudia Eichmann. (zvg)
Claudia Eichmann, Aktuarin

«Der Grund, weshalb ich überhaupt dem Frauenverein beigetreten bin, war die Erstellung des Kochbuches, an welchem ich mithelfen durfte. Auch der jährliche Suppenzmittag hat mir immer viel Spass gemacht. Als ich dann in den Vorstand eintrat, wurde mir bewusst, wie aufwändig die Organisation eines solchen Anlasses ist. Als sich immer weniger Mitglieder für die diversen Arbeitseinsätze zur Verfügung stellten, mussten wir diesen traditionellen ­Anlass aus unserem Jahresprogramm streichen. Toll waren auch die Anlässe wie Stubete, Lotto, Gurtkurs, Kinobesuche und die diversen Besichtigungen.»

Chantal Salzgeber. (zvg)
Chantal Salzgeber, Events und Veranstaltungsverantwortliche

«Die Zeit im Vorstand des Frauen­vereins war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich, vor allem im menschlichen Bereich. Als Zugezogene konnte ich viele neue Bekanntschaften schliessen. Gemeinsam Events zu organisieren und dann die Freude der Frauen zu spüren – das macht es aus. In den vier Jahren im Vorstand haben wir gemeinsam versucht, das Vereinsleben mit attraktiven Events zu beleben. Herausgestochen sind dabei die Stubete und das Lotto. Vor allem die Stubete beim Schloss Nürensdorf hat die Leute über den Frauenverein hinaus bewegt. Das war mein Event-Highlight.»

Eveline Schmid. (zvg)
Evelyne Schmid, Events und Veranstaltungsverantwortliche

«Grundsätzlich gefällt mir der Dorfgeist sehr, welcher in unserer Gegend Nürensdorf und Bassersdorf herrscht. Für den Verein würde ich die Digitalisierung vorantreiben, um das Netzwerk unter Frauen zu fördern und zeitgemäss zu gestalten. Eine Möglichkeit wäre eine App, auf welcher die aktuellen News, Rezepte, Inputs abrufbar sind und Meinungen ausgetauscht werden können. Ich würde das ganze Erscheinungsbild, also das Grafikdesign und den Namen Frauenverein, etwas modernisieren und ansprechender gestalten. Vielleicht könnte man auch innerhalb der Mitglieder mehr eigenständige Projektgruppen fördern.»

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