Nürensdorf hat beim Dorfmuseum die Nase vorn
Zur Einweihung des Ortsmuseums Anfang Mai hatte der Vereinsvorstand ein kurzweiliges Rahmenprogramm geplant. Rainer Maria Salzgeber, wohnhaft in Nürensdorf, führte gewohnt locker durch den Nachmittag.
Der neu restaurierte Traktor Jucker JU-3, auf Hochglanz poliert und mit Blumen geschmückt, war der Höhepunkt des Anlasses. 1946 in Nürensdorf gebaut, stand er seit den 1980er Jahren im Ortsmuseum. Peter Brunold, Vorstandsmitglied des Vereins «Ortsmuseum Nürensdorf», hat den Traktor seit März 2022 mit viel Herzblut und in über 330 Stunden Fronarbeit erfolgreich restauriert. Man merkte ihm die Emotionen an, als er von seiner Arbeit erzählte. «Ich freue mich riesig, den Traktor nun als Unikat hier präsentieren zu können.» Er sei aber auch erleichtert, dass die Arbeiten abgeschlossen seien.
Emotionen und Taufschein
Für die Vereinspräsidentin Yvonne Guggenbühler war klar: ein Götti muss her! Sie wusste: «Der beste Götti für den Traktor kann nur Peter sein.» Dieser habe auch sofort zugesagt. Ihm kam die Ehre zu, aus dem Taufschein vorzulesen. Es wird beurkundet, dass der 77-jährige Traktor «von fleissigen Händen wieder zusammengebaut, von Schmutz und Rost befreit, auf den Namen Julius getauft wird».
Der Moderator Rainer Maria Salzgeber holte den Gemeindepräsidenten Christoph Bösel nach vorne. Dieser betonte, wie stolz er sei, dass die Erhaltung des Ortsmuseums gesichert werden konnte. Bösel: «Ich freue mich über diese positive Entwicklung.» Salzgeber konnte sich einen kleinen Seitenhieb Richtung Bassersdorf nicht verkneifen. Süffisant sagte er: «Jetzt hat Nürensdorf mit dem Ortsmuseum etwas, was Bassersdorf ja so gar nicht möchte.» Unter Gelächter des Publikums rettete sich der anwesende Christian Pfaller, Gemeindepräsident von Bassersdorf, souverän und meinte: «Ich freue mich für Nürensdorf. Aber Bassersdorf hat halt eine andere Geschichte mit der Sagi und der Schmitte.»
Die musikalische Unterhaltung bestritten ein Alphorn-Bläser sowie der «Örgeli-Plausch vom Zoo». Eine weitere Attraktion war der «Wetterschmöcker» aus dem Muotathal mit einer launigen Rede. Schalkhaft meinte er: «Wenn das Wetter nicht so wird, wie wir sagen – denn ischs Wetter tschuld.»
Nach Ende des offiziellen Teils konnte sich das Publikum weiter mit Bratwurst, Chnoblibrot und Getränken verpflegen. Auch das neu eingerichtete Museum war zur Besichtigung offen – so wie nun jeweils an jedem ersten Sonntag im Monat.