Nürensdorf

Nürensdorf verzichtet auf Label als Energiestadt

Weil es zu teuer geworden ist, gibt die Gemeinde das Energiestadt-Label auf. Die eingesparten Kosten sollen stattdessen in ökologische Projekte investiert werden.

Die Mehrzweckhalle Ebnet wird mit Solaranlagen ausgerüstet. (zvg)

Nürensdorf war im Jahr 2008 eine der ersten Gemeinden in der Region, die das Label Energiestadt angestrebt hatten. Im Jahr 2010 hat die Gemeinde das Label erhalten; 2016 wurde die Re-Zertifizierung durchgeführt. Nun aber sagt Nürensdorf dem Label Adieu. «Die Kosten für den Zertifizierungsprozess sind signifikant gestiegen», erklärt Gemeindepräsident Christoph Bösel. «Das Label stellt keinen Mehrwert mehr dar.»

Das eingesparte Geld will die Gemeinde stattdessen direkt für die Förderung ökologischer Projekte ausgeben. Denn trotz Verzicht auf das Label bleibt Nürensdorf auf der ökologischen Spur. «Wir sind weiterhin Mitglied des Trägervereins und setzen konsequent auf ökologische Massnahmen», betont Christian Meierhans, Leiter Abteilung Bau und Liegenschaften. «Die Themen Energie und Ökologie sind fester Bestandteil der Klausurtagung des Gemeinderates.»

Mit gutem Beispiel voran

Meierhans verweist auf die diversen Entscheide des Gemeinderates zu den Solaranlagen, dem Sponti-Car, der Elektrotankstelle, den Subventionsprogrammen für die Bevölkerung, der Bewertung der Nachhaltigkeit im Submissionswesen oder den Neubauten, die Minergiestandard erfüllen müssen. Die Gemeinde will aber nicht nur die Bevölkerung bei ökologischen Projekten unterstützen, sondern geht auch mit gutem Beispiel voran: «Bald sind auf allen möglichen, sprich sinnvollen, Dächern von Gemeindeliegenschaften Solaranlagen erstellt», sagt Meierhans (siehe Juli-dorfblitz). Im nächsten Jahr werden im Weiteren die verbliebenen älteren Gebäudebeleuchtungen mit energiesparsamer Beleuchtung ausgestattet und im Jahr 2025 sollen alle Heizungen der Gemeindeliegenschaften mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Zurzeit wird das Energieleitbild überarbeitet und entsprechend den erreichten Zielen in den letzten über zehn Jahren ergänzt. Die wichtigsten Ziele bleiben «die Verminderung des Energiebedarfs, die Förderung einer effizienteren Energienutzung und ein vermehrter Einsatz erneuerbarer Energieträger», wie es darin heisst. «In diesen Bereichen übernimmt die Gemeinde eine Vorreiterrolle – auch ohne das Label einer Energiestadt», so Meierhans.

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