Brütten

Pfarrer Matthias Bordt geht zurück ins Weinland

Nach vier Jahren verlässt Pfarrer Matthias Bordt Brütten wieder. Bis auf Weiteres übernimmt Pfarrerin Carina Russ aus Zürich das Amt in der Reformierten Kirche Breite.

Pfarrer Matthias Bordt sagt Brütten Ende Juni «Adieu». (bg)

Ein chilliger Typ, humorvoll, fürsorglich und verständnisvoll: So erinnern sich die diesjährigen Konfirmanden an Pfarrer Matthias Bordt. Seit August 2020 war er in Brütten tätig, das seit 1. Januar 2022 zur fusionierten Kirchgemeinde Breite gehört. Per Ende Juni sagt er Brütten «Adieu» und übernimmt eine Pfarrstelle der Reformierten Kirche Weinland Mitte. Aus dieser Gegend, konkret aus Andelfingen, kam er damals auch nach Brütten.

«Seelsorge wichtig geworden»

Seine Anfangszeit war immer noch geprägt gewesen von Corona und den Schutzmassnahmen. «Das hat mir aber viel Zeit gelassen für Besuche», erzählt Bordt. «Insbesondere ältere Menschen schätzten die Gespräche – zum Teil im Garten, zum Teil aber auch mit Maske.» Er hat vor, auch in seiner neuen Gemeinde möglichst viele Menschen zu besuchen. «Die Seelsorge ist mir über die Jahre immer wichtiger geworden», sagt er.

Allgemein gefällt ihm am Pfarrberuf, Menschen jeglichen Alters auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten. Unter anderem dieser Aspekt hat den heute 60-Jährigen motiviert, vor rund 35 Jahren in den Pfarrberuf einzusteigen. In seiner Karriere hat er gern auch einmal über den Tellerrand hinausgeschaut: Er hat ein Studienjahr in der damaligen DDR gemacht und vor fünf Jahren eine dreimonatige Auszeit in Costa Rica. «Dabei habe ich Kirche in völlig anderen, herausfordernden Umgebungen erlebt. Das macht mich etwas gelassener in Hinblick auf unsere hiesigen Probleme wie etwa abnehmende Finanzmittel.»

Von Vorbildern geprägt

Seine Haltung ist geprägt von Vorbildern, angefangen beim damaligen Gemeindehelfer, bei dem er Konfirmationsunterricht hatte, gefolgt von vielen weiteren Menschen, «die ihren Glauben überzeugend lebten und leben», sagt er. Ein grosses, für ihn unerreichbares Vorbild sei unter anderem Dietrich Bonhoeffer, der wegen seines Widerstands gegen das Nazi-Regime im Dritten Reich ermordet wurde.

Für die Reformierte Kirche Breite bedeutet sein Weggang, dass sie in einem ausgetrockneten Markt eine neue Pfarrperson suchen muss. Bislang war die Suche erfolglos. Bis auf Weiteres vertritt ihn Pfarrerin Carina Russ.

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