Parteilose erbt pgv-Sitz im Gemeinderat
Sandra Winiger (parteilos) zieht in den Brüttener Gemeinderat ein. Sie distanziert mit 202 Stimmen Unterschied die für den pgv angetretene Sonja Meier. Winiger ersetzt somit Erika Schäpper Trüb (pgv).
«Gerechnet habe ich eigentlich mit einem zweiten Wahlgang», sagt eine sichtlich erleichterte Sandra Winiger (parteilos) nach ihrem Wahlgewinn am vergangenen Wochenende. Es war im Vorfeld schwierig abzuschätzen, ob pgv-Mitglied Sonja Meier oder die parteilose Sandra Winiger die Wahl gewinnen wird. Für beide gab es genügend Stimmen im Dorf. Am Ende vereinte Sandra Winiger 493 Stimmen auf sich, Sonja Meier 291 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug 52 Prozent.
Eine intensive Zeit
Während Sonja Meier auf die Unterstützung ihrer Partei pgv zählen konnte und von der GLP-Ortspartei als geeignete Kandidatin portiert wurde, hatte Sandra Winiger diejenige von FDP- und SVP-Ortspartei. Am Ende war es ein Unterschied von 202 Stimmen, die entschieden. Sonja Meier nahm die Wahlniederlage gelassen hin, wie sie sagt. «Die Brüttenerinnen und Brüttener haben sich anders entschieden – das ist Demokratie. Ich bin dankbar, dass das Resultat so klar war und es nicht an wenigen Stimmen scheiterte.» Sandra Winiger freute sich ebenfalls über die gewonnen Stimmen und ist nun froh, dass «eine sehr intensive Zeit» vorüber sei. Die Unterstützung durch die grossen Ortsparteien, die Gemeinde-Erfahrung durch ihren Job als Assistentin eines Gemeindeschreibers und der mit Plakaten geführte Wahlkampf sieht Sonja Meier als möglich Gründe für den Wahlsieg. Sonja Meier schliesst jedoch nicht aus, dass sie in zwei Jahren bei den ordentlichen Wahlen erneut kandidieren möchte.
«Am Ende ergaben sich jedoch immer sehr spannende Gespräche über verschiedenste Themen, was ich sehr bereichernd fand und meinen Horizont erweiterte.»
Lehrreicher Wahlkampf
Beide Kandidatinnen bekräftigten, dass ein Wahlkampf an den Energiereserven zehre, jedoch eine lehrreiche Zeit gewesen sei. Ebenso nahmen sie sich nicht als Konkurrentinnen war, sondern fanden lobende Worte füreinander. «Ich habe zudem viele neue Bekanntschaften geschlossen und unglaublich viel über die Menschen und die Geschichte von Brütten erfahren», sagt Meier, «und natürlich lernt man auch sich selbst in so einer ungewohnten Zeit noch einmal besser kennen.» Winiger stützt diese Aussage und erzählt, dass sie sehr positive Feedbacks am letzten Sonntag erhalten habe und unzählige Glückwünsche per WhatsApp. «Es kostete mich Überwindung, im Wahlkampf fremde Personen anzusprechen», sagt Winiger. «Am Ende ergaben sich jedoch immer sehr spannende Gespräche über verschiedenste Themen, was ich sehr bereichernd fand und meinen Horizont erweiterte.»
Zurzeit läuft noch die Rekursfrist bis Ende Woche, dann ist das Resultat bestätigt. Wann genau Sandra Winiger ihre Rolle als Behördenmitglied antritt, ist noch nicht genau fixiert. Erika Schäpper Trüb hatte das Ressort Soziales inne, welches nun frei wird. Wie sich der Gemeinderat Brütten konstituiert und ob es Ressortwechsel geben wird, wird sich an einer der nächsten Sitzungen weisen.