Verschätzt: Tiefgarage im Zentrum wird teurer
Nachdem die Gemeinde Brütten die Projektierung für die Tiefgarage des Zentrumsbaus in Angriff genommen hat, zeigt sich nun, dass die geschätzten 1,3 Mio. Franken nicht ausreichen.
Schaut man tiefer, zeigen sich auch manchmal Überraschungen – und nicht immer nur Positive. So geschehen bei der Projektierung der Tiefgarage, die im Zentrum unter den Neubau der «Genossenschaft Zentrum Brütten» zu liegen kommt.
Das Volk stimmte im September 2023 dem Erlass «Zentrum Genossenschaft Brütten» zu, in dem neben dem Darlehen und Baurechtsverträgen auch die Gemeindetiefgarage eingeschlossen war. Gerechnet hat man dannzumal rudimentär mit 1,3 Mio Franken – mit einer Abweichung von 15 Prozent. Dieser Betrag ist im Finanzplan so festgehalten.
Bei der genaueren Projektierung durch das Ingenieurbüro F + H Partner AG mit den dazugehörigen Fachplanern zu Bauphysik, Brandschutz und Elektroinstallationen zeigt sich nun jedoch, dass die Tiefgaragenbaute deutlich mehr kostet, nämlich 1,65 Mio Franken. Nachdem die Bürgerinnen und Bürger das Budget an der Gemeindeversammlung von anfangs Dezember annahmen, sind diese Kosten offengelegt und wurden nicht vom Souverän beanstandet. Das Baugesuch wurde Mitte Oktober öffentlich aufgelegt, woraufhin auch «einige Baurechtsentscheide» angefordert wurden, wie Bausekretär Daniel Spiess erklärt.
Bauteuerung schenkt ein
Gemeindepräsident Fritz Stähli hat keine Freude an den rund 350 000 Franken Mehrkosten. «Bei Tiefgaragen gibt es zwar auch Erfahrungswerte, mit denen man die Gesamtkosten in etwa abschätzen kann. Dennoch sind das Gelände und die Aufbauten in jeder Situation wieder anders gelagert. Die Bauteuerung fliesst noch zusätzlich mit ein, da die der Abstimmung zugrundeliegende Kalkulation im Jahr 2022 erfolgte. Das haben wir nun schmerzhaft erfahren», so der Gemeindepräsident.
Bausekretär Daniel Spiess ergänzt, dass man zwar durch den Bau des Gemeindehauses von 1980 eine gute Ahnung habe, welcher Untergrund bei den Aushubarbeiten zu erwarten sei, aber abschliessend wisse man es erst, wenn das Loch gegraben sei. Daher habe man hier auch noch ein wenig Reserve miteinberechnet. «Am Ende ist die Rechnung einfach: 1,3 Mio Franken mit den 15 Prozent Abweichung und der Bauteuerung von rund sieben Prozent ergeben fast schon die neue Summe», sagt Spiess.