Bassersdorf

«Va bene» gegen Einsamkeit

Einsamkeit ist ein gesellschaftliches Problem, das spätestens seit der Corona-Pandemie in den Fokus gerückt ist. Anfangs Juli hat das Team von «va bene» im Franziskuszentrum über den Besuchsdienst aufgeklärt und den dazugehörigen Kurs vorgestellt.

Diskutieren über sorgende Gemeinschaften: Monika Baltensperger, Cornelia Hochuli, Selina Stampfli, Linda Mogicato und Esther Diethelm. (v.l.) (sc)

Laut einer Studie von Pro Senectute aus dem Jahr 2020 fühlen sich schweizweit fast 160 000 Personen über 62 Jahren einsam. Einsamkeit führt zu einer schlechteren Lebensqualität, kann Folgeerkrankungen begünstigen und sogar das Sterberisiko erhöhen. Dies betont auch Robert Sempach, Initiator und Präsident des Netzwerks «Caring Communities». Er hielt am Informationsanlass von «va bene» ein Impulsreferat zum Thema «Caring Communities», was mit «sorgender Gemeinschaft» übersetzt werden könne, erklärt er. Eine solche Gemeinschaft will den Zusammenhalt in der Gesellschaft fördern mit dem Ziel, dass Menschen füreinander sorgen. «Für die Gemeinschaftsbildung muss es immer einen Impuls geben, von alleine passiert sie nicht», sagt Sempach in seinem Vortrag.

Bassersdorf setzt einen Impuls

Auch in Bassersdorf gibt es Netzwerke, die sich für die Gemeinschaft einsetzen, wie der Besuchsdienst «va bene». In der Pilotphase von 2018 bis 2020 wurde er von einer Trägerschaft bestehend aus der Gemeinde Bassersdorf, der gemeinnützigen Spitex, der reformierten Kirche Breite und der katholischen Pfarrei St. Franziskus aufgebaut. Seit 2021 wird der Besuchsdienst erweitert. «Wir bauen aus, weil die Trägerschaft der Meinung ist, dass es ein Erfolgsmodell ist», erklärt Selina Stampfli, Gemeinderätin Gesellschaft in Bassersdorf. Eine Herausforderung sei aber, dass es vielen schwerfalle, Hilfe anzunehmen, sagt Stampfli. Momentan sind 20 Personen aktiv im Besuchsdienst tätig. Die Freiwilligen absolvieren ein mehrteiliges Ausbildungsmodul, das sie professionell auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Der gut besuchte Anlass bot einen vertieften Einblick in die Arbeit der freiwilligen Besuchsdienstpersonen. In der Podiumsdiskussion wurden verschiedenste Fragen aufgegriffen und positive Werbung gemacht für den am 22. August startenden Ausbildungskurs für Personen, die aktiv ältere Personen besuchen möchten.

Diesen Artikel können Sie liken!

Werbung