«va bene» geht in die nächste Betriebsphase
Der niederschwellig angesetzte Besuchsdienst «va bene» hat grünes Licht erhalten für die Finanzierung von weiteren drei Jahren. Der Trägerausschuss mit vier Parteien sieht in der Vermittlungsstelle ein wichtiges Früherkennungssystem im Bereich der Altersarbeit.
Basierend auf einem freiwilligen Engagement von Personen, die Zeit mit Seniorinnen und Senioren verbringen und ihnen Gesellschaft leisten wollen, ist der niederschwellige Besuchsdienst mit Namen «va bene» nach einer zweijährigen Pilotphase 2019 und 2020 in einen ordentlichen Betrieb überführt worden. Anscheinend kam dieses Angebot gut an und die Zahlen stiegen auf rund 20 Besuchsmandate in den letzten Jahren. Dafür stehen rund sechzehn Freiwillige im Einsatz, die vorbereitet und geschult wurden vor ihrem ersten Einsatz.
Sorgenetzwerk bilden
Neben den regelmässigen Besuchen, welche auch gegen die Vereinsamung von älteren Personen ankämpfen sollen, bietet das Netzwerk stundenweise Entlastung im Alltag von betreuenden und pflegenden Angehörigen. In den vergangenen drei Jahren hat sich «va bene» zudem als wichtiges Verbindungsglied in der Versorgungkette etabliert, wie die Gemeinde in einem Gemeinderatsbeschluss wissen lässt. So verknüpfe er das ehrenamtliche und das professionelle Sorgenetzwerk an der Schnittstelle Alter und Gesundheit. Durch die professionelle Begleitung und den Erfahrungsaustausch mit dem Freiwilligenteam könne ein zusätzlicher Unterstützungsbedarf frühzeitig erkannt werden. Gezielt würden so weitere ambulante Dienste vermittelt, wo nötig. Dabei können die Fachdienste in der Gemeinde Hilfestellung leisten. Das Interesse reisst nicht ab und so haben auch Zuweiser wie die Spitex oder Hausärzte einen wachsenden Bedarf an weiteren Mandaten ausgewiesen.
«Beziehungen und wiederkehrende Kontakte und Gespräche sind für die physische und psychische Gesundheit jedes Menschen unabdingbar.»
Bis Ende 2026 gesichert
Die Trägerinstitutionen, also die Gemeinde Bassersdorf, die Spitex Bassersdorf sowie die katholische Kirche Kloten Bassersdorf und die reformierte Kirche Breite scheinen ebenfalls über‑
zeugt vom Angebot und beteiligen sich finanziell an den gemeinsamen Kosten von rund 93 500 Franken an die nächsten drei Betriebsjahre 2024 bis 2026. Dabei gehen sie von rund 30 Besuchsmandaten aus. Die Vermittlungsstelle für das «va bene»-Angebot bleibt bei der Gemeinde bei der Fachstelle für Altersfragen angesiedelt und wird ab 2025 mit 30 Stellenprozenten dotiert – 2024 sind es noch 25 Stellenprozente. Geregelt wird das Ganze durch einen Kooperationsvertrag, und ein Vertreter jeder Trägerinstitution nimmt Einsitz im Trägerausschuss.
Frühzeitig Bedarf erkennen
Selina Stampfli, zuständige Gemeinderätin im Ressort Gesellschaft, erklärt den Wert von «va bene» wie folgt: «Beziehungen und wiederkehrende Kontakte und Gespräche sind für die physische und psychische Gesundheit jedes Menschen unabdingbar. Im Alter nimmt der Freundes- und Bekanntenkreis jedoch meistens ab und die Kontakte werden weniger. Mithilfe eines solchen Besuchsdienstes, den Angehörigen und dem sozialen Umfeld dieser Person kann man frühzeitig erkennen, wo mehr Unterstützung nötig ist.» Damit könne stufenweise der Unterstützungsbedarf angepasst werden, ohne dass eine Person in eine Pflegeeinrichtung gehen müsse – ob kurzzeitig oder nicht. Das verzahnte Angebotsgeflecht, welches in Bassersdorf bereits vorhanden sei (siehe auch Interview im dorfblitz Dezember 2023), könne so für die Personen verträglich angewendet werden. «Va bene ist ein weiterer Puzzlestein für die Sorgekultur in unserer Gemeinde.»