Nürensdorf

Vandalen zerstören beliebte Holzfiguren

Ein beliebter Weg im Oberwiler Wald führt entlang verschiedener geschnitzter Holzfiguren, welche vor allem für Familien mit kleinen Kindern ein beliebtes Ausflugsziel sind. Einige der Figuren wurden nun mutwillig kaputt gemacht, was viele Nürensdorfer ärgert.

Die Holzfiguren von Ernst Keller im "Märliwald" wurden stark beschädigt. (fw)
Sämtliche Tiere wurden mutwillig beschädigt. (zvg)

Die Nürensdorferin Rita Müller ist entsetzt: «Auf einem Spaziergang mit meiner Enkelin Mitte August auf dem von ihr geliebten Märliwald-Weg in Oberwil begegneten wir einem Pfad der Verstümmelung.» So waren an etlichen der geschnitzten Holzfiguren, welche Bewohner des Waldes zeigen und seit rund fünf Jahren entlang des Weges zu begutachten sind, mutwillig Teile abgebrochen, weggetreten oder gar weggeschnitten worden. «Ich war völlig entsetzt und auch sehr wütend darüber», erzählt Rita Müller. So vielen Kindern und Erwachsenen habe dieser Pfad immer Freude bereitet, es sei ein idealer Ausflug mit kleinen Kindern gewesen. «Von Oberwiler Grossmüttern erhielt dieser Wegabschnitt den Übernamen Märliwald», erzählt Rita Müller. Auch andere Personen haben sich über die sinnlose Tat geärgert und sich beim dorfblitz gemeldet.

Grenzenloser Frust

Einer der ersten, der von dem Vandalenakt erfahren hat, ist der Erschaffer der Holzfiguren – Ernst Keller –, dem auch das Waldstück gehört, welches mittlerweile an den Sohn überging. Benachbarte Landwirte haben Keller angerufen, der gerade auf einem Ausflug weilte. Neben dem grossen Frust über eine solch sinnlose Tat hat sich der Rentner auch geärgert und gedacht: «Das auch noch!».

«Es stecken doch viele Stunden Arbeit in diesen Holzfiguren und natürlich schmerzt es, wenn man dann sieht, wie sie zugerichtet wurden»

Ernst Keller, Erschaffer der Holzfiguren

Ernst Keller hat an einem anderen Ort im Wald einen Weg mit 17 Figuren erstellt und vor nicht allzu langer Zeit wurden auch dort die Figuren durch Vandalenakte beschädigt. Da habe es ihm zusammen mit dem Nürensdorfer Fall nun einfach den «Deckel glupft!». Seine Reisekameraden haben ihn daraufhin gebeten, die Sache der Polizei zu melden, damit man den oder die Übeltäter zur Rechenschaft ziehen könne. Diesem Rat ist Ernst Keller gefolgt und er hat Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. Die Polizei sei auch ausgerückt in den Märliwald im Oberwiler Wald. Der Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich bestätigt dies auf Anfrage: «Wir haben tatsächlich Kenntnis von diesem Fall im Nürensdorfer Wald.» Jedoch würden wegen der laufenden Ermittlungen keine weiteren Auskünfte erteilt.

Kein Verständnis für Streich

Bis jetzt geht Ernst Keller von einem Streich aus, für den ihm jedoch jegliches Verständnis fehlt. «Es stecken doch viele Stunden Arbeit in diesen Holzfiguren und natürlich schmerzt es, wenn man dann sieht, wie sie zugerichtet wurden», sagt er.

Mittlerweile habe er sich wieder beruhigt und auch die vielen Reaktionen von Nürensdorferinnen und Nürensdorfern hätten ihn gefreut. Sie hoffen, dass Ernst Keller sich nicht von solch üblen Taten abhalten lasse und weiter Tiere schnitze, die zum Besuchsmagnet würden. Viele Eltern hätten ihre Kinder zum Spazieren motivieren können, weil man im Wald eben die Figuren besuchen konnte, erzählt Keller.

«Was ist schon mein Frust gegenüber dem Frust mehrerer Personen», sagte er sich und hat sich in Ruhe die Figuren nochmals angeschaut. Das Fazit: einige der Figuren wie beispielsweise der Fuchs sind nicht mehr zu retten, den könne er nicht mehr flicken. Sein Sohn regte an, einfach das Tier vom Sockel zu trennen und ein neues aus dem Block zu formen. Andere Tiere könne er wieder instandstellen.

Allerdings habe er jetzt noch keine Zeit dazu, sagt er. Zurzeit arbeite er an einem liegenden Löwen, «der ist in den Nürensdorfern Wäldern allerdings noch nie gesehen worden», erklärt Keller lachend.

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