Brütten

Waldtag: Interessantes rund um Wald und Wild

Am Samstag, 30. September, lud die Natur- und Landschaftskommission Brütten zum Waldrundgang ein. Die Teilnehmenden erhielten interessante Informationen über den Wald, den Holzschlag, die Holzernte sowie die Jagd.

Anlässlich des Waldrundgangs wurde die maschinelle Holzernte demonstriert. (fw)
Die Brüttener zeigten reges Interesse am diesjährigen Waldtag. (fw)
Interessiert hörten die Teilnehmenden den Waldexperten zu. (fw)

Bei schönem Wetter besammelten sich am Samstagmorgen rund 90 Personen beim Steinhaufen am Taaweg in Brütten, um am Waldrundgang teilzunehmen. Nachdem Peter Ball, Präsident der Natur- und Landschaftskommission Brütten, die Anwesenden herzlich willkommen hiess, eröffnete der Kreisforstmeister Hanspeter Reifler die Vortragsreihe mit einem kurzen Referat über die Funktion von Schutz- und Tobelwäldern. «Während Schutzwälder vor beispielsweise Steinschlag oder Lawinen schützen, dienen Tobelwälder dem Hochwasserschutz», erklärt Reifler. Als ein Beispiel für einen Tobelwald nannte der Kreisforstmeister den Waldteil in Brütten beim Taaweg. Der Bach, welcher in diesem Waldbereich in Richtung Töss fliesst, berge ein «grosses Risiko mit mittlerer Gefährdung». Der Risikobereich für Überschwemmungen liege jedoch nicht in Brütten, sondern vielmehr im Gebiet Winterthur Töss. Aber auch die Steigholzstrasse sei betroffen. «Dass es in diesen Regionen Hochwasser gibt, kommt ungefähr alle 300 Jahre einmal vor, doch aufgrund des Klimawandels werden solche Extremereignisse zukünftig wohl stärker und häufiger.»

Mechanische Holzernte

Für die drei weiteren anschaulichen Präsentationen, die alle im Wald stattfanden, wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen aufgeteilt. So bestand auch die Möglichkeit, den Referierenden Fragen zu stellen.

Der Förster Christian Lippuner ist bereits seit über zwei Jahren für den Brüttener Wald zuständig und kennt sich im Waldgebiet dementsprechend gut aus. Er erklärte – nach einer kurzen Einleitung zum Thema Holzschlag im Allgemeinen – die mechanische Holzernte. Danach konnten die Teilnehmenden zusehen, wie Bäume maschinell gefällt werden.

«Dass es in diesen Regionen Hochwasser gibt, kommt ungefähr alle 300 Jahre einmal vor.»

Hanspeter Reifler, Kreisforstmeister

Aufwendige Waldbewirtschaftung

Beim zweiten Vortrag in der kleineren Runde erwähnte Reifler bezüglich der Waldbewirtschaftung Folgendes: «Sobald ein Waldeigentum mehr als 50 Hektaren umfasst, muss der Waldbesitzer einen sogenannten Betriebsplan erstellen, in welchem Ziele hinsichtlich der Bewirtschaftung festgelegt werden.» Dieser werde alle zehn Jahre überprüft und gegebenenfalls angepasst, falls beispielsweise Stürme oder Schädlinge den Plan umstossen. «Im Wald läuft alles nach Plan, wenn nur nicht die Natur wäre.»

In Brütten besteht von Natur aus mehrheitlich ein Buchenwald. Damit auch andere Baumarten gedeihen können und ein Mischwald entstehen kann, sind entsprechende Massnahmen zu treffen. Dies sei äusserst anspruchsvoll, da auf die einzelnen Bedürfnisse der verschiedenen Baumarten eingegangen werden müsse, so Reifler. Im Hinblick auf den Klimawandel sei es wichtig, auf die Wahl der Baumarten zu achten, weil die Hauptbaumarten in unserer Region – die Fichte und die Buche – mit zunehmender Trockenheit und Hitze Probleme haben werden.

Zielgerichtete Jagd

Jagdobmann Paul Metzener und Jagdaufseher Ueli Wintsch berichteten schliesslich über ihr Tätigkeitsfeld; die Jagd. Anfangs April werde jeweils mit Hilfe von Wärmebildkameras eine Bestandserfassung der Wildtiere durchgeführt, anhand welcher der Kanton sodann eine Vorgabe erlässt, wie viele Tiere abgeschossen werden dürfen, erzählt Metzener. Bei der Jagd werde, soweit möglich, darauf geachtet, dass die schwächeren Tiere erlegt werden.

«Positiv überrascht»

Im Anschluss an den zweistündigen Rundgang wurden auf dem Hof von Ueli Künzi den Teilnehmenden Getränke sowie ein Mittagessen offeriert. So konnten die Leute in gemütlichem Rahmen die leckere Verpflegung geniessen und sich austauschen. Der informative Morgen im Wald stiess auf reges Interesse und kam gut an: «Positiv überrascht» habe sie der Anlass, meinte eine Teilnehmerin. Einige berichteten auch, dass sie doch so oft im Brüttener Wald unterwegs seien, aber eigentlich keine Kenntnis von der Bewirtschaftung des hiesigen Waldes gehabt hätten. Insgesamt bot die Veranstaltung den Leuten spannende Einblicke in Themenbereiche rund um den Wald sowie die Jagd und zugleich konnten beim gemeinsamen Mittagessen Bekanntschaften gepflegt werden.

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