Nürensdorf

Was macht eine Musicalgruppe, die nicht auftreten darf?

Im April hätte eine Nürensdorfer Schulklasse die Première des Musicals «Gangster’s Paradise» gefeiert – mit einem Stück, das für die Hatzi-Bühne geschrieben wurde. Doch es kam alles anders und das Musical wurde im Kino gezeigt.

Eine weitere Herausforderung: Auch geübt, geprobt und gefilmt wurde hauptsächlich mit Schutzmasken. (zvg)

Gemäss den beiden Lehrerinnen, die das Wahlfach Musical unterrichten, waren die jungen Musicaldarsteller wie geschaffen für dieses Drehbuch und motiviert, es umzusetzen. «Uns war bewusst, dass die Durchführung der Live-Auftritte aufgrund der Pandemie nicht gewährleistet war», so eine der Lehrerinnen. Doch die Absage der Aufführungen sollte nicht das Ende von «Gangster’s Paradise» sein, denn Gangster sind hartnäckig.

Musical kommt ins Kino

Gemeinsam hatten sich die Schüler sogar ein weitaus grösseres Ziel gesetzt: Das Musical sollte ins Kino kommen! Die verbleibenden Proben wurden nun für das Verfilmen des Projektes genutzt. «Achtstündige Drehtage, Text auswendig lernen und beim Filmen nicht lachen, waren Herausforderungen für mich», erklärt einer der Sekundarschüler.

Die Enttäuschung schien bei den Darstellern jedoch nicht allzu gross zu sein, sie präferierten das Schauspielern vor der Kamera sogar, denn so hatten sie mehrere Chancen, die Szenen aufzuzeichnen. Der Text konnte dabei in Etappen gelernt werden und das Musical muss nicht vor grossem Publikum aufgeführt werden.

Anfangs Juli wurde der Film im Kino Claudia in Kloten öffentlich gezeigt. Die Action-Komödie handelt von einer «Gangster’s Paradise»-Messe, an der sich Ganoven aus aller Welt treffen und versuchen, Deals verschiedenster Art abzuschliessen. Zwei Gangster sind knapp bei Kasse und erhoffen sich dort das Geschäft ihres Lebens. Doch schon bald kommt ihnen die Polizei auf die Schliche.

Der bekannte Titelsong «Gangster’s Paradise» des Rapsängers Coolio wurde passend zum Stück umgeschrieben und die gesamte Aufzeichnung wurde durch die Lehrpersonen geschnitten.

Mit ihrer Leistung sind die Schüler aus Nürensdorf zufrieden, dennoch sei es speziell, sich selbst im Kino zu sehen. «Ich bin dankbar für diese neue Erfahrung. Ich habe gelernt, mich in andere Rollen zu versetzen, locker zu bleiben und zu improvisieren», erzählt einer der Gangster. Ein Zusammenschnitt von allerlei Versprechern und anderen amüsanten Szenen am Ende des Films sorgte zudem für viel Gelächter und rundete den spannenden Filmabend ab.

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