Region

Das Gesamtprojekt Glattalbahn-Verlängerung erreicht einen weiteren Meilenstein

Die VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG hat beim Bundesamt für Verkehr das Gesuch um Baubewilligung für die Glattalbahn-Verlängerung Kloten eingereicht. Damit hat das Gesamtprojekt einen weiteren Meilenstein erreicht. Der Baustart ist frühestens ab 2026 geplant, fahren soll sie voraussichtlich ab 2031.

Übersicht des Projekts. (Quelle: Glattal.ch)

Gemäss Medienmitteilung der VBG haben sie auf der Grundlage des im Jahr 2020 genehmigten Vorprojekts die Projektierungsarbeiten für die Verlängerung der Glattalbahn vorangetrieben. Im September 2023 wurde das Bauprojekt fertiggestellt und durch den Kanton Zürich als Auftraggeber genehmigt. Auf dieser Grundlage hat die VBG im Oktober 2023 das Gesuch um Baubewilligung beim BAV eingereicht. Nach der Einreichung des Gesuchs wird das Gesamtprojekt voraussichtlich ab Januar 2024 ausgesteckt und anschliessend ab Februar öffentlich aufgelegt. Direktbetroffene können ab diesem Zeitpunkt während 30 Tagen Einsprache gegen das Projekt erheben.

Parallel zum Plangenehmigungsverfahren wird auf der Grundlage des Bauprojekts die kantonale Finanzierungsvorlage erarbeitet, über welche vom Regierungsrat, vom Kantonsrat und im Falle eines Referendums an der Urne durch die kantonale Stimmbevölkerung entschieden wird.

«Das Planen und Bauen im dicht bebauten Gebiet ist äusserst komplex. Für die Stadt Kloten und die Flughafenregion ist das Gesamtprojekt eine einmalige Chance.»

Guido Hirzel, Gesamtprojektleiter

Ein stimmiges Gesamtprojekt für Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft

Mit einer neuen leistungsfähigen Verkehrsverbindung für die Glattalbahn und den Velo- und Fussverkehr will der Kanton Zürich einen wirkungsvollen Beitrag zur Modalsplitverlagerung (prozentuale Verteilung des Personen- und Güterverkehrs auf die verschiedenen Verkehrsmittel) zugunsten des öffentlichen Verkehrs im stark beanspruchten Verkehrssystem der Flughafenregion schaffen. Gleichzeitig soll damit das von der Stadt Kloten und dem Kanton geplante gemischt genutzte Steinackerquartier in hoher Qualität an die Stadt und den Flughafen Kloten angebunden werden. Das Gesamtprojekt verbindet die Stadt Kloten nachhaltig und umweltfreundlich mit dem Flughafen Zürich, einem der meistfrequentierten Orte der Schweiz. Gleichzeitig will der Kanton Zürich das bestehende Hochwasserrisiko für die die Stadt Kloten und den Flughafen minimieren.

Die beschränkten Platzverhältnisse und die örtlichen Abhängigkeiten der einzelnen Teilprojekte erfordern eine gemeinsame Planung und Ausführung. Damit löst der Kanton Zürich wirkungsvoll und nachhaltig drei Herausforderungen in einem Projekt und kann Synergien optimal nutzen. «Das Planen und Bauen im dicht bebauten Gebiet ist äusserst komplex», sagt Guido Hirzel, Gesamtprojektleiter. «So gilt es beispielsweise Werkleitungen im Boden, Auflagen des Gewässerschutzes, bestehende Verkehrsbeziehungen und vieles mehr zu berücksichtigen. Für die Stadt Kloten und die Flughafenregion ist das Gesamtprojekt eine einmalige Chance, die es so kein zweites Mal geben wird».

Seit 2010 verbindet die Glattalbahn das Gebiet Zürich Nord mit dem mittleren Glattal und dem Flughafen. Diese Erfolgsgeschichte soll jetzt nach Kloten verlängert werden. Dem steigenden Mobilitätsbedürfnis in der Flughafenregion will der Kanton Zürich mit der Verlängerung der Glattalbahn nach Kloten sowie dem Ausbau der Velo- und Fusswege begegnen. Gleichzeitig soll der Hochwasserschutz verbessert und mit einer Aufwertung des Altbachs umgesetzt werden. Diese drei Massnahmen werden in einem Gesamtpaket vereint.

42’500 m2 ökologische Aufwertung

Mit den Massnahmen zum Hochwasserschutz entlang des Alt- und Bedenseebachs wird die Chance für eine umfangreiche, ökologische Aufwertungen genutzt. Obwohl der Altbach im heutigen Zustand grün wirkt, ist er wegen seiner geradlinigen monotonen Führung und den fest verbauten Ufern für Flora und Fauna kein besonders wertvoller Lebensraum. Dasselbe gilt für den Bedenseebach, der ab dem Stadtrand heute mehrheitlich unterirdisch verläuft. Mit dem Gesamtprojekt soll der Bedenseebach künftig grösstenteils freigelegt und zusammen mit dem Altbach ökologisch aufgewertet werden. Insgesamt entstehen auf rund 42’500 m2 Fläche entlang der beiden Bäche zusätzliche, naturnahe Lebensräume für zahlreiche verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Die Bevölkerung profitiert im Stadtzentrum entlang des Altbachufers von neuen Aufenthaltsorten am Wasser.

Kostenvoranschlag und Finanzierung

Mit dem Abschluss des Bauprojekts wurde auch der Kostenvoranschlag erstellt. Die Gesamtkosten belaufen sich bei einer Genauigkeit von +/- 10% auf insgesamt CHF 551 Mio. Franken inkl. MwSt. Die Kosten der einzelnen Teilprojekte setzen sich wie folgt zusammen: CHF 305 Mio. Franken für die Glattalbahn-Verlängerung, CHF 101 Mio. Franken für die Velohauptverbindung mit separatem Fussweg und CHF 145 Mio. Franken für die Hochwasserschutzmassnahmen. Finanziert werden soll das Gesamtprojekt durch den Kanton Zürich. Er erwartet die Mitfinanzierung des Bundes für die beiden Teilprojekte Glattalbahn und Velohauptverbindung in der Höhe von rund 40% im Rahmen des Agglomerationsprogrammes der vierten Generation sowie weitere Subventionen für den Hochwasserschutz.

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