Region

Gemeinden kämpfen gegen Vandalismus und Littering

Mit Bussen und Patrouillen wehren sich die drei dorfblitz-Gemeinden gegen Vandalismus und Littering. Hotspots sind jeweils der Dorfplatz und die Schulhäuser.

Notorische Sprayer verschandeln öffentliche Wände mit Fussballclub-Tags. (bg)
Schmierereinen auch auf Informationstafeln. (bg)
Verkehrsschilder werden sinnlos aus der Verankerung gerissen. (bg)

Neben den vielen schönen Seiten beschert das Sommerhalbjahr den Gemeinden jedes Jahr auch Ärger: liegengelassener Kleinmüll, verschmierte Sitzbänke, abgerissene Verbotstafeln oder Graffitis an Wänden halten die Gemeindemitarbeiter in der warmen Jahreszeit auf Trab. Die neuralgischen Orte sind in allen Gemeinden dieselben: Dorfplatz, Schulhäuser und Bushaltestellen. Die Grillstellen hingegen sind dieses Jahr weniger betroffen.

«Auf dem Dorfplatz ist insbesondere das Littering schlimmer geworden», berichtet die Medienverantwortliche Martina Bischof aus Bassersdorf. Am deutlichsten sei die Zunahme von Vandalismus und Littering allerdings in den Schulhausanlagen. Die Gemeinde begegnet dem Problem mit zusätzlichen Abfalltouren an den Sonntagen. Zudem entfernt sie Kleber, Graffitis und Tags so schnell wie möglich.

In Brütten und Nürensdorf wird das gleich gehandhabt. «Die aktuell oft eingesetzten Edding-Stifte erzeugen einen massiven Aufwand bei der nötigen Reinigung», berichtet Daniel Rüegg, Leiter Abteilung Werke in Nürensdorf. Besonders störend: Oft seien zwei Tage später neue Schmierereien am gleichen Ort.

«Wer etwas sieht, kann das direkt unter der Nummer 117 melden».

Yves Anthon, Gemeindeschreiber Brütten

Aufruf an Anwohner

In Bassersdorf kontrolliert die Polizei an den Brennpunkten öfters und stellt im Fall von Littering Bussen in der Höhe von 200 Franken aus oder macht bei Sachbeschädigungen eine Anzeige. Beides kommt jedoch selten vor, da die Taten selbstredend nicht vor den Augen der Polizei verübt werden – seit die Busse 200 Franken beträgt, wurde beispielsweise noch keine verhängt. Darum bittet die Gemeinde die Bevölkerung auch, wachsam zu sein und Vorfälle direkt der Polizei zu melden.

Dieser Aufforderung schliesst sich die Gemeinde Brütten an. «Wer etwas sieht, kann das direkt unter der Nummer 117 melden», sagt Gemeindeschreiber Yves Anthon. Brütten verzeichnet dieses Jahr auch vermehrt versprayte Wände und Bänkli und ausgerissene Tafeln. Seit August patroulliert in einer Testphase ein Sicherheitsdienst; Erkenntnisse dazu stehen noch aus.

In Nürensdorf ist ein Sicherheitsdienst schon länger im Einsatz. Aktuell ist eine Anzeige bei der Polizei in Abwicklung – dank dieser kann allenfalls der Verursacher erfasst und dazu angehalten werden, die Kosten für die Entfernung seiner «Malerei» zu übernehmen. Auch die Gemeinde Nürensdorf ist sehr dankbar für entsprechende Meldungen direkt an die Polizei oder die Abteilung Werke (werke@nuerensdorf.ch).

Verweilverbot aussprechen

Weitere mögliche Massnahmen gegen Vandalismus und Littering sind Videoüberwachung und Verbote. Die Gemeinde Brütten prüft eine Videoüberwachung auf dem Gemeindeplatz oder beim Schulhaus, sowie Verbote, abends und nachts an solchen Orten zu verweilen. Allerdings seien solche Massnahmen immer umstritten, gibt Anthon zu bedenken. «Denn sie treffen auch die unschuldigen Menschen.»
Bevor solche verschärfenden Massnahmen eingeführt würden, bespricht der Brüttener Gemeinderat sie mit der Polizei. Anschliessend müsste er beides zuerst publizieren und so von der Bevölkerung absegnen lassen. «Falls wir uns dazu entscheiden, dauert es bis zur Einführung noch ein paar Monate», sagt Anthon.

Hohe ungedeckte Kosten

Für alle Gemeinden bedeuten Vandalismus und Littering Mehrarbeit für die Gemeindemitarbeiter sowie beträchtliche Mehrkosten. Diese seien allerdings sehr schwierig zu beziffern, da so viele Bereiche tangiert würden.
Alle drei Gemeinden sind sich der Thematik bewusst und die Mitarbeiter prüfen hinten den Kulissen ständig Massnahmen – allerdings ohne durchschlagende Lösungen zu präsentieren. Yves Anthon bringt es so auf den Punkt: «Wir sind sehr bemüht, Lösungen zu finden – sofern es Lösungen gibt.»

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